Duisburg -
Neudorf (Nordrhein-Westfalen), Koloniestr. 99
eröffnet: |
1950 |
geschlossen: |
zwischen 1962 und 1965 |
Sitzplätze: |
700 (1950) - 658 (1957) |
Architekt: |
Werner Wölfer (Innenarchitektur 1950 und Renovierung 1957) |
Betreiber: |
August
Embert
Hans Eckelkamp, Münster |
1950-1951
1952-mind.1962 |
Kinoname:
Astoria
neuer Kinoname: Rialto |
|
Nach rund sechsmonatier Bauzeit wurden 1950 die
"Astoria"-Lichtspiele in der Duisburger Neudorf-Siedlung eingeweiht.
Durch eine 16 x 9 m große Vorhalle, in deren Mittelpunkt gläserne Kassenhäuschen
standen. gelangte man in den Zuschauerraum, der bei einer Länge von 54 m
annähernd 700 Menschen Platz bot. Ein Meter Steigung ermöglichte
gute Sicht. Die Seitenwände waren unten mit Limbaholz verkleidet, oben
mattgrün gestrichen. Die Rückwand war mit dunkelrotem
Dekorationsstoff bespannt, den Goldlitzen quadratisch aufgliederten.
Interessant war die kreisförmige indirekte Wandbeleuchtung, die mit
zwei abgeschirmten Birnen warmes Licht verbreitete. Insgesamt 400m
Leuchtröhrenzogen sich durch das Filmtheater. Die Bühne war auch für
Varieté und sonstige Veranstaltungen geeignet. Im Vorführraum standen
zwei neue Zeiss-Projektoren. Eröffnungsfilm war das amerikanische
Lustspiel "Der Weg nach Rio". W5020 E5013
Schon zwei Jahre nach der Eröffnung wechselte das Kino den Betreiber: Hans Eckelkamp änderte den Namen in "Rialto".
1957 wurde das Kino innerhalb einer Woche gründlich renoviert. Die
Pläne lieferte der junge Duisburger Architekt Werner Wölfer. Der 658
Besucher fassende Zuschauerraum ehielt eine Wandbespannung aus
graublauem Acella auf perforierter Glaswoll-Unterlage, ein Sockel aus
Limbaholz und 14 aparte Wandleuchten in Tropfenform. Die neue
Bestuhlung hatte blauen und roten Kunstlederbezug. Ein Hauptvorhang aus
orangefarbenem Kunstseidenvelvet und ein zweiter Vorhang in
Champagnergelb schlossen die verhältnismäßig große Bühne zum Parkett
hin ab. Besonders hervorzuheben war die neu eingezogene
Doppel-Theaterdecke: Die untere mit breitmaschigem Raster in
Neapelgelb, die obene in blauschwarzem Farbton. Asymmetrisch
aufgehängte Glühlampen täuschten den Besuchern vor, unter dem freien
Sternenhimmel zu sitzen. Die Rückwand erhielt eine Verkleidung aus
terrakottabraunen Akustik-Platten mit grauen Zierleisten. Modern und
einladend wirkte auch die Gestaltung der Kassenhalle mit ihren gelben
Wänden und der blau-grau-rot gestreiften Decke. Zur Wiedergabe von
CinemaScope-Filmen wurde im "Rialto" eine 12 mal 4,80 Meter große aus
Italien importierte Sunny-Screen-Breitleinwand eingebaut. N5743
Ob sich der Aufwand noch lohnte, ist zu bezerifeln, denn
schon einige Jahre später schloß das Kino in der Wohnsiedlung.
Zur
Zeit (2018) befindet sich eine bayrische Event-Kneipe im ehemaligen Kinosaal.
Bilder von 2018
Saal 1957 (Bildquelle: Der Neue Film 43/1957)
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Datum der Erstellung/letztes Update: 21.11.2021