THALIA

Duisburg - Hochfeld (Nordrhein-Westfalen), Wanheimer Str. 20-22 

eröffnet: 15.09.1932 - 1950 (Wiederaufbau)
geschlossen: ca. 1963
Sitzplätze: 850 (1933) - 878 (1950/1958) - 792 (1962)
Architekt: Paul Hartwig (1932) - Josef Walbrück (Wiederaufbau 1950)
Betreiber: Clemens Klingen                        1932-1944 und 1950
Hermann Mechtenberg, Essen    1951-ca.1963

Das "Thalia" im Duisburger Stadtteil Hochfeld wurde 1832 auf Initiative von Clemens Klingen erbaut. Innerhalb des Häuserblocks fiel die vornehme Fassade, die abends mit leuchteten Buchstaben auf sich aufmerksam machte, positiv auf. Die breite Eingangshalle und das Foyer - in lichten Farbtönen gehalten - führten zu dem Zuschauerraum, der in in warmen, dunklen Farben gestaltet wurde und die Aufmerksamkeit auf die goldumrandete Leinwand lenkte, die von einem in zartem Rot ausgeführten Vorhang verdeckt wurde. Das Theater fasste 700 Klappstühle im Parterre und weitere 150 im Rang. Eine eigene Diesel-Lichtmaschinen-Anlage sorgte für autarke Stromversorgung, eine Niederdruck-Dampfheizung für Wärme.
In seiner Ansprache während der Eröffnungsfeier am Donnerstag, den 15. September des Jahres ging Stadtbeigeordneter Christoffel auf die wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein und lobte den unternehmerischen Wagemut Klingens. Es sei verständlich, das sich bei der Duisburger Bevölkerung ein gewisser Pessimismus breitmache. Aber Duisburg-Hamborn sei keine sterbende Stadt und habe schon schwerere Zeiten durchgemacht. Danach sang der Männer-Gesangverein Hochfeld zwei Lieder: "Das ist der Tag des Herrn" und "Der Rhein". Als erste Filmprogramme liefen "Die Vier vom Bob 13" und "Mein Leopold" mit Max Adalbert. Für das Publikum war das Kino dann ab Freitag, den 16. September zugänglich.
 
Im Oktober 1944 wurde das Kino restlos zerstört. 1950 war dann der Wiederaufbau abgeschlossen.
Durch eine geräumige Kassenhalle mit anschließendem Foyer gelangte man in den Zuschauerraum. Helles Rüsterholz und rote Plüschsamt-Bespannungen, durch schmale Silberleisten wirkungsvoll unterteilt, gaben dem Raum, der Rang und Parkett aufwies, stimmungsvolle Wärme. Zwölf seitliche Beleuchtungskörper von 2 Metern Länge tauchten den Saal in ein angenehmes Licht. Ein besonderer Blickfang war das goldene Bühnenportal mit dem vorgelagerten Orchesterraum für 20 Musiker. Die Bühne ermöglichte auch Varieté-Vorstellungen. Die Kinosessel waren mit rotem Kunstleder gepolstert. Im Bildwerferraum standen zwei Ernemann-VII-B-Maschinen. N5050
Besitzer Clemens Klingen verpachtete sein Theater nach der Wiedereröffnung an Hermann Mechtenberg.

Quelle u.a: Rhein- und Ruhrzeitung 17.9.1932

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Datum der Erstellung/letztes Update: 29.11.2021