Eichenau (Bayern), Roggensteiner Allee 49

Am 17.10.1925 eröffnen die Gastwirtsleute Luitpold und Josefine Schliefer mit einem Fest den großen Saalanbau des Gasthauses Post, Roggensteiner Allee 49, Ecke Wiesenstraße. Um 1949 verpachtete die Wirtsfamilie den Saal an einen Kinobetreiber, der sich rund 10 Jahre halten konnte. Ein Nachfolger fand sich zwar noch, mußte aber nach etwa einem Jahr um 1960 aufgeben. Die heutige Wirtin, Berta Riedl, geborene Schliefer, gibt vor allem den Verleihern Schuld. Die brachten viel zu wenig Kopien in Umlauf und versorgten kleinen Landkinos erst lange, nachdem die Filme in den größeren Städten längst abgespielt waren. Meist mußten bei einem populären Film dann noch eine ganze Reihe weniger gute Filme abgenommen werden, die dann kaum einer sehen wollte. Der Saal wurde noch eine Zeit lang für Veranstaltungen genutzt. Zuletzt dürfte das 1970 für die Freunde des Rasensports der Fall gewesen sein, da in dem baufälligen Gebäude noch heute ein Banner über der Bühne hängt. Am Stammtisch war davon die Rede, daß das gesamte Anwesen wohl nicht mehr lange Bestand haben wird und bereits überplant sei.

In einer Eichenauer Gemeindechronik heißt es: Eröffnung der ersten Lichtspiele am 31.07.1926. Der Kaufmann Max Popp eröffnet die ersten Lichtspiele im Hause Roggensteiner Allee 45 neben der späteren Wäscherei Hiller. Das Gebäude brannte am 24.08.1962 ab. Max Popp erlitt dabei tödliche Verbrennungen.

Ein weiterer Eintrag lautet: Im September 1952 eröffnet Maurermeister Johann Bauer die neuerbauten Parklichtspiele an der Olchinger Straße 31 mit dem Film "Der Jäger von Fall". Laut Wirtin Riedl haben die Parklichtspiele nur wenig länger überlebt als das Kino im Postsaal. Ca 1962 soll auch hier Schluß gewesen sein. Heute befindet sich moderne Wohnbebauung auf dem Grundstück.

Weitere historische Fotos finden Sie hier und hier.

ehemalige Lichtspiele 2009

Vielen Dank an Michael Scharpf für die Bilder und Informationen.

zurück zur Liste Bayern

zurück zur Startseite