Schon seit 1912 wurde hier Kino gegeben. Nach
einer Schließungszeit von drei Wochen wurde das von dem Düsseldorfer
Filmtheaterarchitekten Hanns Rüttgers völlig renovierte und von 328 auf
535 Sitzplätze vergrößerte Lichtspielhaus zum Jahreswechsel 1951/1952
wieder dem Publikum übergeben. Das Theaterfoyer teilte sich nunmehr in
einen längsseitigen sowie einen hinteren Umgang auf. In dem Foyer
befanden sich Schauvitrinen verschiedener Emsdettener Fachgeschäfte.
Der Besucher betrat von hier aus durch mit schweren Sealsikin-Vorhängen
zu schließende Zugänge den eigentlichen Theaterraum. Feingetönte
Azella-Wandbespannungen, Holzvertäfelung und handgearbeitete
Beleuchtungskörper vermittelten einen festlichen Eindruck. Die
wohlgelungene Kassettendecke und ein silbergrüner Hauptvorhang aus
Kunstseidenvelvet fügten sich harmonisch in die Gesamtarchitektur ein.
Das starke Gefälle des mit bequemen Kinoklappstühlen ausgestatteten
Theatersaales. verbürgte einwandfreie Sicht. W5208 N5208
Familie Wiedau betrieb das Haus ca. 60 Jahre lang. Die letzten Jahre
fand sich noch eine Pächterin, die das Kino nach 1980 dann aber
zugunsten des ebenfalls von ihr betriebenen "Gloria" aufgab.
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