"Der Steeler Kinematograph eröffnete am 5. Dezember 1908
seine Vorstellungen in dem Neubau in der Friedrichstrasse, der der
Neuzeit entsprechend eingerichtet und mit allen Bequemlichkeiten
versehen ist. Dieses Theater zählt zu jenen, welche von ihrem Programm
alles fernhalten, was anstössig und „pikant" ist. Dadurch wird das
Kinotheater eine Stätte der Bildung und angenehmer Unterhaltung für
anständiges Familienpublikum jeden Standes." Sostand es in diesem Jahr
im "Kinematograph Nr. 103 zu lesen. Ob die hehren Vorsätze
durchgehalten wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Nach vollständiger Renovierung (verantwortlicher Architekt: Hanns
Rüttgers) entstand aus den Kammer-Lichtspielen ein intimes
320-Platz-Theater. Zur Verbesserung der Akustik wurden die Wandflächen
mit lichtgrüner Plastikfolie bespannt und die Pfeiler mit grauen und
braunroten Stoffen verkleidet. Die Bühne erhielt durch einen indirekt
angestrahlten silbergrauen Hauptvorhang einen neuen Blickfang.
Handgearbeitete Beleuchtungskörper tauchten den Raum in dezentes
Licht.technische Einrichtung wurde ebenfalls einer gründlichen
Überholung unterzogen. W5151
N5158
Mitte der 60er-Jahre gab Rosa Kopiek den Spielbetrieb auf. Das Kino
wurde als Laden weiterverwendet. Der ehemalige Kinobau ist noch zu
erkennen, siehe hier.
Saal nach Renovierung
1951 (Bildquelle: Filmwoche 51/1951)