1926 baute Architekt Weinhag in geschichter Ausnutzung der
räumlichen Gegebenheiten einen alten Tanzsaal zum Kino um. Die
Innenausstattung des Vestibüls und des Saales wirkte bei
dem harmonischen Zusammenspiel von Material und Farbengebung
vornehm und gediegen. L27011
Im Krieg wurde das Kino zerstört.
In weniger als fünf Monaten wurde das Süd-Theater 1953 dann
neu erbaut. Ein elegantes Haus, architektonisch sauber und geradezu
Beispiel für den neuen, sachlichen (und aus heutiger Sicht
langweiligen...) Stil eines Stadtviertels. Architekt Engelbert Jelbmann
aus Hamm hatte sich für die innen- und Außenwirkung einiges Neues
einfallen lassen. So war die breite Schauseite mit Laubengängen
versehen, während die Seitenfront in Klinkerarchitektur gehalten wurde.
Durch eine geschmackvoll eingerichtete, halbrunde Halle gelangte der
Besucher in den theaterraum, dessen Wände (in gedämpften Braunton mit
leicht angegeuteten Blumenmustern) von breiten, senkrecht verlaufenden
Holzbändern aufgeteilt waren. Alle Sitze waren gepolstert. Das Haus
besaß eine Klimaanlage und die Vorführtechnik bestand aus Ernemann
VII-B-Maschinen sowie Klangfilm-Tongerät. Interessant und erstmalig
für Essen war die gebogene Bildwand, die für Cinemascope vorgesehen
war. Das Theater besaß 800 Plätze und wurde gemeinsam von Menz
& Jaeck sowie Frau Schulte-Kemna geführt. Es war Parallel- oder
Nachspieler von Ur- und Erstaufführungen der Lichtburg. Erster gezeigter Film war "Arlette erobert Paris". N5372 E5338 W5347
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