CAPITOL |
Frankenthal (Rheinland-Pfalz), Glockengasse 12/14
eröffnet: | 25.12.1953 |
geschlossen: | September 1979 |
Sitzplätze: | 800 (1958) |
Architekt: | Hauck, Landau |
Betreiber: | Heinz Obelohe
1953-mind.1962 Familie Benra mind.1965-1979 |
Heinz Obelohe betrieb bereits vor dem Krieg das "Capitol" in der Speyerer Straße. Nach dessen Zerstörung mietete er 1948 als Provisorium Räume in den ehemaligen Lehrwerkstätten der Berufsschule (Rosa-Luxemburg-Str.) an . Spielbeginn war der 15.Mai 1948 . Auch dieses Filmtheater nannte er "Capitol". Es bestand bis zur Eröffnung des Neubaus in der Glockengasse. Letzter Spieltag war der 21.12.1953.
Am 25.12.1953 nahm dann das dritte "Capitol" seinen Spielbetrieb auf . Es wurde auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge errichtet.
Bei den 2 Haupteingängen befanden sich im Foyer die Kasse , an den Wänden Vitrinen und seitlich Pendeltüren, durch die die Besucher in den 450 Personen fassenden Theaterraum gelangten. Eine Besonderheit stellte die Empore dar, auf der in 12 überhöhten Reihen 350 Sitze angeordnet waren. Zu ihnen gelangten die Besucher über eine mächtige Freitreppe aus dem Parterrefoyer heraus über das Obergeschoßvestibül, von dem aus die Balkonanlage durch zwei Seiteneingänge betreten wurden.
Unter dem Theaterraum war in einem Keller die Heizanlage mit Ölfeuerung sowie Klima- und Entlüftungsanlage untergebracht.
Der Saal überraschte durch seine gewaltige Dimension in der Höhe und die geräumige Bühne.Er war mit fußwarmen Asphaltplatten ausgelegt , die Wände waren mit feinem gelblichen Stoff bespannt, darüber wölbte sich aus bläulichen Akustikplatten die Decke, während der Balkon in rötlichem Ton abgesetzt war. Die Sesselbestuhlung war weinrot getönt, der Bühnenvorhang aus burgunderrotem Plüsch. Unter ihm befand sich nochmals ein zweiter Goldvorhang.
Die Bühne trug keine Brüstung, sondern wurde mit Treppenabsätzen gewissermaßen als Fortsetzung des Saales entwickelt. Die Leinwand trug allen damaligen Vorführarten - also auch CinemaScope - Rechnung.
Eröffnungsfilm war "Die geschiedene Frau" mit Maria Rökk und Johannes Heesters.
Es bestand bis 1979 (wobei es in den 60ern wohl schon mal zwischenzeitlich geschlossen war), diente danach ab und an für andere Veranstaltungen und wurde im September 1982 leider abgerissen.
Quelle u.a.: Die Rheinpfalz
Skizze 1955
Datum der Erstellung/letztes Update: 19.03.2019