E - KINOS |
Frankfurt (Hessen), Zeil 125
eröffnet: | 29.8.1952 - 18.09.1954 (Esplanade) |
geschlossen: | 28.04.2024 |
Sitzplätze: | 1050 (1953) - 1017/300 (1958) - 564/311/264 (1978) - 466/223/269/62/144/97/61/56 (2007) - 384/229/144/213/62/97/64/37 (2019) |
Architekt: | Heinz Kramer |
Betreiber: | Ludwig
Reichert
1952-1954 Jaeger FTB 1954-2024 |
Die E-Kinos waren schon seit ihrer Gründung als
"Europa-Palast" stets in Familienbesitz (Herr Reichert war der Vater der
langjährigen Betreiberin Liselotte Jaeger). Im Laufe der Zeit kamen zum
"Europa-Palast" durch Einbauten und Saalteilungen weitere 7 Leinwände hinzu. Die
Namen der Kinos beginnen alle mit "E". Esplanade kam schon 1954 dazu, dann
folgten Elysee (1970), Eden (1978), Elite, Espirit 1 und Espirit 2 (alle 1979),
Elysee 2 und Esplanade 2 (beide 1988).
Mit dem Film "Das Herz aller Dinge" kam 1954 als zweiter
Saal die im Erdgeschoss befindliche "Esplanade" hinzu. Die mit türkisfarbenen
Velour-Cord bezogene, bequeme Bestuhlung war eine Sonderanfertigung, 3 cm
breiter als der damalige Standard. Der vom Foyer des "Europa-Palastes" angelegte
Eingang und die Treppe waren mit dunkelrotem Velour ausgelegt. Im Eingangsraum
befanden sich ein großer venezianischer Spiegel und zwei Kronleuchter mit je 42
Brennstellen. Die Wände im Saal waren mit sandgrauem Velour ausgelegt,
zweifarbig mit Kunstleder (gelblich mit blauen Leisten und Blau mit gelblichen
Leisten) bespannt und mit Glaswolle gepolstert. Vorhänge und Portieren liefen
völlig geräuschlos. Zwei Vorhänge in Goldgelb und Grau hingen vor der Leinwand,
auf die Normal-, Breitwand- und CinemaScope-Filme projiziert werden konnten. Für
CinemaScope-Filme stand eine Leinwandgröße von 7,80 x 3,50 m und eine
stereophonische Tonanlage mit fünf Effektlautsprechern zur Verfügung. Dazu zwei
Bauer B 8-Maschinen mit Siemens Klangfilm-Anlage. Die ersten im regulären
Programm gespielten Filme waren "Der Fall Mauritius", "Erwachende Herzen",
"Frühlingslied" sowie "Ein Herz kehrt heim". W5440 E5439 N5476 W5535
2008 wurde die Außenfront und das Foyer im "Cineplex"-Stil umgebaut. 2019 wurde bei einem weiteren Umbau die Anzahl der Säle wieder auf 8 reduziert. Das Espirit 1 wurde aufgegeben. Der große "Europa"-Saal wurde ebenfalls neu gestaltet.
2024
kam dann das Aus für das Traditionskino. Die kleineren Säle waren wohl
nicht mehr zeitgemäß und bei den horrenden Immobilienpreisen in der
Frankfurter Innenstadt ist die Versuchung natürlich immer groß, durch
einen Verkauf oder Vermietung mehr Geld einzunehmen, als es durch den
Kinobetrieb möglich wäre.
Leider
wurde meine Anfrage, kurz vor der Schließung noch Fotos im Inneren zu
machen, von der Theaterleitung abgelehnt. Über entsprechendes Material
wäre ich danlbar. Alternative ist vorerst die noch existierende Facebook-Seite.
Foto von
1998
Vielen Dank an Thorsten
Harwardt
für das Bild