An 29. Juli 1955
eröffnete Herr Johannes Kühnel in Anwesenheit von Vertretern des WdF Hessen,
unter Teilnahme von Repräsentanten der in Frankfurt ansässigen
Filmverleihgesellschaften und der Fach- und Tagespresse, das modern gestaltete
und eingerichtete „ Lili" - die Abkürzung für "Lindenbaum-Lichtspiele". Die
Licht- und Tonprobe mit den -CinemaScope-Farbfilmen „Der schwimmende Flughafen“
und "Von Paris zum Montblanc“ bewies die in jeder Hinsicht erstklassigen
Qualitäten des neuen Hauses. Hausherr Kühnel begrüßte die Eröffnungsgäste, und
diese beglückwünschten den Besitzer zum gelungenen Neubau. Das 571 Sitzplätze
umfassende, von den Architekten Meid und Romeick nach den modernsten
Gesichtspunkten erstellte Theater wurde nach der technischen Planung, Lieferung
und Installation (Philips Bild- und Magnetton-Einrichtung) durch die Firma
Ingenieur Dammeyer, Frankfurt, technisch betreut. Zwei F P 6 - Vorführmaschinen,
1 Doppelverstärkergestell, die 4-Kanal- Magnetton-Anlage und drei
Lautsprecherkombinationen sorgten für mustergültige Bild- und Tonwiedergabe.
Der Kassenraum und das Foyer empfingen den Besucher in klarer Linienführung.
Die Theaterfront und die Fassade waren mit dunkelgrünen, hellgrünen und
farbeffektvoll eingestreuten blauen und gelben Keramik-Platten verkleidet. Neun
Schaukästen, ein geschwungen vorgezogenes gelbes Überdach sowie große Glastüren
vermittelten schon von außen her den Eindruck eines gepflegten Hauses. Die
halbrund gehaltenen Wände des Zuschauerraums waren naturholzfarben, die Rückwand
war gelblich-weiß und die Decke in sanftem Blau gehalten. Der Saal hatte
indirekte Beleuchtung und Licht-Faltblenden liefern hübsche Schatteneffekte.
Schumann, Hamburg, erstellte die 10 x 4,50 Meter große „Ideal II“- Leinwand, vor
der ein modern gemusterter Vorhang in den Farben Schwarz-Weiß-Rot dem
Zuschauerraum farbliche Wärme gab. Die schwarz-rote Bestuhlung lieferte die
Firma Kamphäuser, Bielefeld. Eine „Liscotherm-Anlage regulierte Luftzufuhr und
Temperatur. Das neue „Lili“, das täglich drei Vorstellungen gab, eröffnete mit
dem CinemaScope-Farbfilm „Désiree “ als
Bezirkserstaufführungstheater. W5533 E5540
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