KRISTALL - PALAST

Fürth (Bayern), Pfisterstraße 3

eröffnet: 28.02.1921
geschlossen: 1962
Sitzplätze: 675 (1921) - 715 (1931) - 700 (1940) - 740 (1952) - 640 (1962)
Architekt: Fritz Walter (Einbau Saalbau 1899) -  Gerhard Ulrich, Fürth (Instandsetzung 1952)
Betreiber:
Kristall-Palast-GmbH, Nürnberg
Hein & Kreisle, Berlin-Charlottenburg
Adolf Engl, München
Georg Ziegler, Nürnberg
Richard Strauch
Dr. Josef Tökes
Richard u. Erwin Schuldenzucker
Erwin Schuldenzucker
1921
1927-1929
1929-1931
1931-1933
1934-ca.1945
1948-1952
1952-1956
1957-1962
Kinoname: Kristall-Palast


L31188

neuer Kinoname: Non-Stop-Schau
neuer Kinoname: Kristall-Palast



Der "Kristall-Palast" war ein Kino mit einer kleinen Bühne in der Fürther Innenstadt (Pfisterstraße 3). Der Eingang zum Kristall-Palast befand sich in der Blumenstraße 48. Das Gebäude wurde 1898/99 von Fritz Walter für den sozialdemokratischen "Saalbauverein Fürth" erbaut. 1902 wurde es zwangsversteigert und von der Brauerei Evora & Mayer erworben. Deshalb wurde der Kristall-Palast in der Bevölkerung häufig auch als die "Evora Säle" bezeichnet.  L2109 

Das Kino wurde am 28. Februar 1921 als Kristall-Palast für Varieté und Filmveranstaltungen mit 675 Sitzplätzen eröffnet. Geplant waren 807 Sitzplätze, diese wurden jedoch von Seiten der Genehmigungsbehörden nicht erlaubt.

1929 übernahm der Münchner Kinounternehmer Alois Engl das Kino. Er lies den Saal in Blau und Gold bemalen und die Bühne auf eine Größe von 6 x 10 m umbauen. Die Technik wurde mit einer "Gaumont"-Tonfilmapparatur auf den Stand der Zeit gebracht. Am 29.November des Jahres wurde das Kino mit einer Show der "Ural Kosaken" wiedereröffnet.  L29288

Die Berliner Unternehmer Hein & Kreisle waren laut Kinoadressbüchern auch in den 1930er-Jahren noch Inhaber der Immobilie, die späteren Betreiber fungierten als Pächter. 1931 war das Kino wegen Renovierung geschlossen, erst im Herbst des Jahres ging der Spielbetrieb unter der neuen Leitung von Georg Ziegler, welcher in Nürnberg auch die "Alhambra-Lichtspiele" betrieb, weiter. Bis zum Kriegsende bestand der Kristall-Palast, schloss dann aber seine Türen.

Das Kino wurde nach dem Kriege behelfsmäßig als Varieté-Theater betrieben. 1948 nahm der "Kristall-Palast" seinen Betrieb als Kino wieder auf, jedoch unter einem neuen Namen: “Non-Stop-Schau”. Diesen Namen behielt das Kino lediglich bis August 1952. In diesem Jahr  bauten Gebrüder Schuldenzucker, die in Fürth schon das "Hansa-Theater" betrieben, den Kristall-Palast in seiner alten Form wieder auf und statteten ihn modern aus. Durch Zurücklegung der für Bühnengastspiele errichteten Bühne konnte die durch die Verschalung des Ranges verloren gegangene Sitzplatzzahl wieder ausgeglichen werden. Die in Nußbaum gehaltene Wandverschalung (Acella-Platten), eine gediegene Deckenbeleuchtung sowie als Abschluss der Vorderfronteine durch grüne und rote Vorhänge verdeckte Bühne verliehen dem Haus eine elegante Note. Das großzügig angelegte Theater umfasste 740 Plätze, meist Polstersessel  Die technische Einrichtung bestand aus Bauer-B-8-Apparaten und einer Siemens Klangfilm-Verstärkeranlage.. Die Bauleitung lag in den Händen von Architekt Gerhard Ulrich. Eröffnet wurde mit dem „Fürst von Pappenheim". N5272 E5239 W5240

Durch die neuen Besitzer, Gebrüder Schuldenzucker, wurde der alte Name wieder eingeführt. 1956 wurde ein Großteil der Plätze gesperrt, da wegen der schlechten Ertragslage dringende Reparaturarbeiten nicht durchgeführt wurden. Erwin Schuldenzucker führte das Haus jetzt alleine, sein Bruder die "Hansa-Lichtspiele". Am 18. Oktober 1962 beendete der Kristall-Palast seine Kino-Ära. Im Anschluss versuchte der Kristall-Palast als Veranstaltungsort für Konzerte (Beatclub) und Tanzveranstaltungen über die Runden zu kommen.

1971 brannte das Anwesen  vollständig ab, so dass hier nur noch ein Abbruch des Gebäudes vorgenommen werden konnte. Seit dieser Zeit befinden sich hier nun Wohnhäuser.

Quelle u.a: Fürth-Wiki. Dort auch Bilder.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 20.07.2022 - © allekinos.com