FILM - PALETTE

Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen), Karl-Meyer-Str. 7

eröffnet: 24.09.1956
geschlossen: ca.1965
Sitzplätze: 629 (1956) - 500 (1960/1965)
Architekt: Dazert & Wolf
Betreiber:
Europa-Palast GmbH, Oberhausen
Hans Weyreuther
Dietrich Blom
1956-1957
1958-mind.1962
1965
Kinoname: Film - Palast
neuer Kinoname: Film - Palette



Was man aus einem alten Wirtshaussaal machen kann, zeigte die Europa- Palast GmbH, Oberhausen (Inhaber Gebrüder Kaiser, Herr Rex und Herr Henke), als sie den Saalbau Schniderjahn in der Karl-Meyer-Straße in Gelsenkirchen-Rotthausen zum “Film-Palast” umbauen ließen. Das neue Haus - es war das zweite Filmtheater im 25 000 Einwohner-Stadtteil Rotthausen - hatte 629 Plätze, davon fast 90 hochgepolsterte Logenplätze. Für die Gestaltung war der Gelsenkirchener Architekt Wolf verantwortlich. Er schuf ein trotz seiner Größe intimes Theater modernen Stils. Die Eingangsfront war mit schwarzen Majolika- Platten gekachelt, von der sich gelbe Neon-Leuchtschrift blickfangend abhob. Ein langer, in hellen Farben gehaltener Kassenvorraum schleuste die Besucher zunächst in das breite Foyer, dem sich ein zweiter Vorraum mit Türen zu den Sperrsitz- und Parkettreihen anschloss. Auch im Theaterraum selbst atmete alles harmonische Weiträumigkeit. Die mit grauem Acella bespannten Wände passten harmonisch zum Königsblau der Sessel und zu dem silbergrau und englischrot gestreiften 13,5 Meter breiten Vorhang. Völlig neu gebaut wurde der Vorführraum, in dem zwei Ernemann IX-Maschinen standen. Es wurden die damals modernsten Vorführverfahren (CinemaScope-Lichtton) eingerichtet. Die Leinwand maß 11,80 x 6 Meter. Die Bühne umfasste einschließlich besonderer Garderoben 85 Quadratmeter, denn das Haus sollte auch für Bühnenveranstaltungen zur Verfügung stehen. Der neue "Film-Palast" wird als Nachaufführungstheater geführt und veranstaltete täglich eine Spätvorstellung. Bernhard Rex, der das Kino leitete, hatte mit solchen Vorstellungen in seinem "Heli-Theater" bereits zuvor gute Erfahrungen gemacht.

Eröffnet wurde es am 24. September 1956 mit der Vorführung von Franz Antels Eisrevuefilms „Symphonie in Gold”. Das Kino „erlebte eine großartige Premiere” hieß es in einem Zeitungsbericht. Und: „Die zahlreichen Besucher kamen aus dem Staunen nicht heraus”.   W5630 B5642 N5668 E5666

Das Unternehmen hatte anscheinend nicht den gewünschten Erfolg, denn schon nach 2 Jahren gaben die ersten Betreiber das Kino ab. Zwei weitere Kino-Unternehmer versuchten sich danach unter dem neuen Namen "Film-Palette", aber schon um 1965 gab man auf.

Quelle u.a: gelsenkirchener-geschichten.de


Saal 1956 (Bildquelle: Der Neue Film 73/1956)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 25.07.2024 - © allekinos.com