1953 wurde in der Mainstadt Gemünden durch
Herrn Richard Ebert ein neues Filmtheater errichtet. Er betrieb es
nicht selbst, sondern verpachtete es an Magda Weiß, die einer bekannten
unterfränkischen Filmtheatergruppe entstammte. Erstmals in Unterfranken
wurde eine CinemaScope-Bühne eingebaut. Über einem Sockel in
fotokopierten Nußbaumplatten wurde eine goldfarbene Stoffbespannung mit
doppelten Faltenwurf angebracht. Besonders freundlich wirkte der sehr
umfangreiche Vorhang, der in Olivgrün mit aufgedruckten goldenen
Sternchen ausgeführt wurde und für die Region ebenfalls eine Neuheit
darstellte. Die technische Ausrüstung bestand aus drei Bauer B
8-Maschinen, TeKaDe-Verstärker, Beyer-Kombination, Frako-Gleichrichter,
Gleitze-Notbeleuchtungsgeräte, Jovo-Vorhangszüge und Löffler-Bestuhlung
Modell "Kurbel" - teilweise in Plastikausführung. Eröffnungsfilm war
"Vergiß die Liebe nicht". W5346
Schon recht früh - Anfang der 1960er-Jahre, verlor die Kleinstadt ihr
letztes Kino. Ein Bistro und eine Spielhalle fanden später darin ihr
Zuhause, wobei Ersteres auch schon wieder Geschichte ist.
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