Die auf
Jahre zurückgehenden Bestrebungen, in Grenchen ein modernes und den
neuesten Erfahrungen im Lichtspielwesen entsprechendes Theater
einrichten zu können, konnten 1953 mit dem Neubau des Kinos "Scala"
verwirklicht werden. Damit erhielt Grenchen sein drittes
Lichtspieltheater. Das neue Kino enthielt 479 Plätze, wovon 330 im Saal
und weitere 149 auf einer erhöhten Estrade mit eigenen Zugängen
platziert waren. Dagegen wurde auf den Einbau von ausgesprochenen Logen
verzichtet. Vom Marktplatz her erkannte man sofort den modernen Eingang
zum neuen Lichtspieltheater unter den Arkaden der Soraghaus-Front,
gekrönt mit der " Scala". Den Übergang in den eigentlichen
Zuschauerraum bildete ein geschwungener Verteilgang. Mit Rücksicht auf
störende Lichtwirkungen wurden hier Decke und Wände bereits dunkel
abgetönt. Grundlegend für die architektonische Gestaltung des
Zuschauerraumes waren die akustischen und optischen Gesichtspunkte. Die
Raumform erinnerte weitgehend an einen Kreisausschnitt, wobei die
beiden Seitenwände stark konisch zusammenliefen. Die starke Verengung
des Raumes nach vorne betonte augenfällig den Hauptpunkt des
Zuschauersaals: die Projektionsfläche.Die Leinwand von ca. 4,6 x 4,3 m
gestattete jedem Zuschauer eine gute Sicht. Als einzige Dekoration des
in aufeinander abgestimmten Farben gehaltenen Raumes fielen an einer
Längswand die abstrakten Flächenelemente auf. Besondere Beachtung
verdiente die Bestuhlung, die mit ihrer grellen Kunstlederpolsterung
aller Sitze einen lustigen Farbakzent in den Raum brachte. Besondere
Beachtung verdiente die technische Gestaltung und Ausrüstung der
Projektionskabine. Die Bild-Projektion erfolgte mittels 2
Projektionsmaschinen MICRON XX B neuester Konstruktion, die außerdem
eine optimale Betriebssicherheit gewährleisteten. Bemerkenswert war z.
B. eine Vorrichtung, welche bei Brandgefahr die Maschinen auf
vollautomatischem Wege außer Betrieb setzte und gleichzeitig die
Fenster gegen den Saal verschloss. SF5309
Das Kino verfügte über eine komplette Bühneneinrichtung und es fanden
in den ersten Jahren nach der Eröffnung einige Theateraufführungen
statt. Eröffnungsfilm war "Don Camillo und Peppone".
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