FORUM |
Hamburg - Hamm, Carl-Petersen-Straße 45
eröffnet: | 23.12.1928 |
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geschlossen: | 1968 |
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Sitzplätze: | 900 (1930) - 521 (1966) |
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Architekt: | H. Kruse (1928) - Walther Baedeker (Umbau 1930) - Hans Schneider (Wiederaufbau 1951) |
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Betreiber: |
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Laut einem Bericht der Fachzeitschrift "Der Neue
Film" stand hier bereits ab 1919 ein Kino. Die nach anderen Quellen bereits
1912, 1913 oder 1919 gegründeten und vor dem Krieg ebenfalls von Familie Hüppop
geführten "Hammer-Lichtspiele" waren jedoch laut anderen Quellen und
Hausnummerangabe an anderer Stelle.
Deshalb beginnt der eigentliche Text hier: Am Sonntag vor Weihnachten 1928 erhielt der Hamburger Stadtteil Hamm ein neues Kino: Das "Piccadilly" mit fast 1000 Sitzplätzen zeigte den Film "Ungarische Rhapsodie". Im Beiprogramm wurden Bilder der Stadt Genf sowie die Groteske "Eier im D-Zug" gezeigt. Der Betreiber - Herr Kruse - war von Beruf Architekt und entwarf den Bau dementsprechend selbst. Nach vorübergehender Stillegung wurde das Haus im September 1930 wieder zu neuem Leben erweckt. Die etwas verworrenen Besitzverhältnisse hatten durch die Gründung der "Piccadilly-Theater-Gesellschaft", der auch das Elite-Kino im damals noch selbstständigen Altona angeschlossen waren, Klärung erfahren. Das 1000 Personen fassende Haus wurde unter Leitung des Architekten Walther Baedeker, eines bewährten Spezialisten für Kinobau, von Grund auf renoviert und mit allem modernen Komfort ausgestattet. Insbesondere wurde die Raumaufteilung großer Wandflächen durch künstlerische Farbgebung glücklich gelöst. Im Vestibül und Vorhof befanden sich silberne Türen auf hellblauem Grund, die Decke war in korrespondierenden gelben Tönungen abgesetzt. Leuchtkörper und Beleuchtungsanlage wurden nach modernen Gesichtspunkten völlig neu gestaltet. Im Vorführungsraum standen eine "Tobis"-Apparatur und zwei neue Ernemann-III-Projektionsapparate. Die geschäftliche Leitung lag bei Arthur Graf,der damals schon eine mehr als zwanzigjährige Filmerfahrung nachweisen konnte. Zur Wiedereröffnung des Theaters wartete er mit einem kleinen Sketch auf, der sich aus dem Publikum heraus entwickelte und sich in humorvoller Weise mit dem Repertoire - Problem auseinanderzusetzen versuchte. L30228 Ab 1932 war das nun "Germania-Palast" genannte Kino unter der Leitung von Helene Fick:. Im Krieg wurde das Filmtheater bis auf die Grundmauern zerstört. Es dauerte bis 1951, ehe das Kino - nun mit dem Namen "Forum" und 800 Plätzen, wiederaufgebaut wurde. Fotos des Saalinneren zeigen eine schlichte, aber sehr elegante Innenarchitektur der 1950er Jahre. Große Deckenhöhe und hinterleuchtetes, dynamisches in den Saal ragendes Bühnenportal. Im Vorführraum standen zwei Philips FP-7-Projektoren. mit Verstärker 2384 (erstmals in Hamburg eingesetzt). Der schmucklosen, erstaunlich niedrigen Fassade war das großzügige Innere nicht mehr anzusehen. Experte Dipl.-Ing. Kraege erreichte durch die Verwendung von oszilierneden und absorbierenden Wänden sowie schwingenden Luftkissen eine hervorragende Akustik. N5139 W5145 E5138 Fotos und weitere Informationen beim Filmmuseum Hamburg. |