METROPOL |
Hamburg - Altona, Holländische
Reihe
50
eröffnet: | 1929 - 03.06.1949 |
||||
geschlossen: | 1967 |
||||
Sitzplätze: | 850 (1929) - 800 (1933) - 100 (1950/1967) |
||||
Architekt: | E. Brandau |
||||
Betreiber: |
|
Das Kino entstand
1929 in den einstigen "Tosca-Sälen" durch Umbau des Theatersaales. Zuerst
behielt das Haus seinen bisherigen Namen. Mitte der 30er-Jahre scheint die
Kinonutzung erst mal vorbei gewesen zu sein. Für das auf der Webseite des Film-
und Fernsehmuseums Hamburg aufgeführte "Atlantik-Kino" konnte ich bisher keine
Nachweise finden. 1949 reaktivierte die Schauspielerin Gerde Wachtendorf das teilzerstörte Haus und am 3. Juni flimmerte mit "Triumph der Liebe" der erste Film über die Leinwand des neuen "Metropol"-Theaters. Als Lizenzträger fungierte Josef Gornick, der vor dem Krieg das "Ufa"-Theater in Königsberg leitete. Der in der engen Holländischen Reihe mächtig gelagerte, hell strahlende Würfelbau stach aus der nicht allzu repräsentativen Nachbarschaft hervor. Die für später ins Auge gefasste Mitbestimmung des Baus für Operette und Revue beeinflusste die Entwürfe und den Stil des Gebäudes. Der Zuschauerraum war breit gerundet und scheute allzu weite Tiefe. Das Parkett war nach hinten stark erhöht. Der Rang schwang sich nach vorne bis zum Bühnenrahmen. Auch die rings herum laufenden weißen Wandelgänge und die geräumige Kassenhalle hatten das Gepräge von Theaterbauten, aber gegenüber dem mangelnden Warteraum der meisten Kinos war die durchaus ein Gewinn. Auch der sehe breit der Bühne vorgelagerte Orchestergraben schaffte selbst für die erste Reihe Abstand zur Leinwand., die mit einem Durchmesser von 5,50 x 6,80 m den Hintergrund der 6 Meter tiefen Bühne verdeckte. Diese selbst war 11 m hoch und 8 m breit. Sie sollte in einem zweiten Bauabschnitt durch ein Bühnenhaus noch wesentlich vergrößert werden. Helles, freundliches Cremegelb beherrschte die glatten Wände, die lediglich durch violett abgesetzte Zwischenflächen unterbrochen wurde. Bewusster Verzicht auf verspielte Ornamentik schuf eine klar und ruhig gerundete Linie. Freischwingend wölbte sich eischalenförmig darüber die Decke, die aus dem nach unten abgegrenzten Lichtgesims heraus indirekt beleuchtet nach oben zu entschweben schien. Rück- und Seitenwände sowie sämtliche Türen wurden im Inneren in einzelne Zellen und Felder aufgeteilt, diese wiederum verschiedenartig mit Platten und Glaswolle ausgelegt, so das sie einzeln für sich schwangen und gesondert die Höhen und Tiefen dämpften. Messproben bestätigten die besten akustischen Verhältnisse aller Hamburger Kinos. Im Vorführraum standen Ernemann VII b-Maschinen. W4946 1968 wurde das Kino durch ein viergeschossiges Wohnhaus mit Supermarkt ersetzt. |