PASSAGE |
Hamburg, Mönckebergstr. 17
eröffnet: | 1.11.1913 |
geschlossen: | 11.11.2009 |
Sitzplätze: | 950 (1918) - 962 (1940) - 522/272 (1974) - 522/272/ 52 (1986) - 380/220/35 (2024) |
Architekt: | Franz Bach (1913) ,Glüer & Blätcher / Holtey & Stich (Renovierung 1951) |
Betreiber: | Julius
Cohn, Georg & Arthur Fraenkel
1913/1914 L1465 N5129 James Henschel 1915-1922 Ufa 1923-30.6.1925 L2599 Emelka (Gf: Struckmeyer & Partner) 1.7.1925-1931 K25960 Hans Struckmeyer & Fritz T. Hoffmann 1932-ca.1934 Hans Struckmeyer & Behnke ca1935-1981 Heinz Riech FTB 1982-mind.1986 H.J. Flebbe mind. 1991-11.11.2009 geschlossen 12.11.2009-25.05.2010 Heinz Lochmann, Rudersberg seit 26.05.2010 |
Das "Passage-Theater" wurde am 1.11.1913 unter
Anwesenheit Enrico Carusos mit einer Richard-Wagner-Filmbiographie eröffnet.
Nach der Übernahme durch die "Emelka" 1925 erfolgte ein
Umbau. Ein breiter Rundbogenflur, alabasterweiß gehalten, der durch seine
Lichtfülle schon von weitem anlockte, führte in eine große, quadratische,
teppichbelegte Vorhalle,an deren Wände sich bequeme Diwans befanden. Die Wände
waren mit Malereien versehen. Eine breite, teppichbelegte Marmortreppe führte
zum ersten Rang empor. L25145
Am 14. März 1928 brachte das "Passage-Theater" den ersten Tonfilm in Uraufführung heraus. "Melodie der Welt" (besser bekannt als "Singing Fool") hatte eine Laufzeit von ca. 70 Minuten
1937 wurde das Kino umfassend renoviert. Oberhalb der
Eingänge zum Parkett hatte der Maler und Graphiker Krause eine Großwandmalerei
figürlich geschickt hingeworfen und durchgearbeitet, die Halle selbst war auf
Beige und Silbergrau abgestimmt. In den Verkaufsraum der Eintrittskarten wurde
ein "Bireka"-Kartengeber eingebaut, mit dem auch auf der Pariser Weltausstellung
gearbeitet wurde und der hier erstmals in Deutschland eingesetzt wurde. Im
Theaterraum selbst dominierten vier Farben: Das warme Mahagonirot des Holzes, zu
dem die neuen, weichen Teppiche gut abgestimmt waren, das satte, dunkle Beige
des bequemen Polstergestühls, die leuchtend grünen, kunstseidenen
Wandbespannungen und die breite, silber wirkende Umrahmung der Bühne. Die neu
eingebaute Seitenbeleuchtung durch Neonröhren lies die Beigetönung des
Deckenanstrichs noch wärmer erscheinen. Auch die billigste Platzkategorie war
mit Polsterstühlen ausgestattet, damals noch sehr selten. L37179
Kleinere Bombenschäden im 2. Weltkrieg (Juni 1944)
wurden stets schnell repariert, so dass das Kino praktisch ununterbrochen den
Spielbetrieb fortsetzen konnte. Letzte Vorstellung während des Krieges war am
27.4.1945 - sinnigerweise mit dem Film "Das fröhliche Haus". Am 5. Mai des
gleichen Jahres übernahmen es die Engländer, die bis zum 31.05.1951 Filme für
Alliierte zeigten. E5127
Danach wurde das Haus wieder für das Hamburger Publikum geöffnet. Der deutsche Eröffnungsfilm "Irrwege zweier Herzen" war eine mutige Entscheidung der Kinobetreiber Hans Struckmeyer & Behnke, wurde der Film von der Presse doch als "Irrweg der Produktion" abgekanzelt...Struckmeyer war schon zu Emelka-Zeiten Geschäftsführer und Mieter des Filmtheaters.
Zu dieser Zeit war die "Passage" das größte
Lichtspielhaus Hamburgs. 1958 erhielt das Kino eine neue Bestuhlung mit
sandfarbenem Hochpolster. W5807
1974 wurde das Filmtheater geteilt - aus dem Rang wurde die "Passage 2".
Im großen Foyer wurden oft Ausstellungen zeitgenössischer Maler gezeigt. Auch die Bar lädt bis heute zu längerem Verweilen ein. Mittlerweile wurde noch ein weiteres Kleinkino hinzugefügt.
2009 schien das endgültige Aus für das Traditionstheater gekommen - überraschenderweise konnte man dann allerdings 2010 die Wiedereröffnung nach Umbau unter der Leitung des süddeutschen Kinounternehmers Heinz Lochmann erleben.
9Zum Kino gibt es einen Wikipedia-Eintrag.
![]() Passage 1979 - Vielen Dank an Stefan Scholz für das Bild |
Bilder vom März 2007 |
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![]() neugestalteter Eingang 2022 - Vielen Dank an Susanne Bauda für die Bilder |
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