Hamburg , Fehlandtstr. 40
eröffnet: |
05.10.1927 |
geschlossen: |
06.06.1980 |
Sitzplätze: |
641 (1940) - 549 (1958/1965) - 419/122 (1980) |
Architekt: |
Geißler & Wilkening (Einbau 1927) - Carlos Dudek (Umbau 1951) - Helmut Fischer (Umbau 1956) |
Betreiber: |
W. Lichtwarck (Deutsche
Kulturfilmgesellschaft) Gf. Friedrich Frisch 1927- 1945 Friedrich
Frisch, später Ingrid Melzner (Ehefrau)
1946-1967 Billerbeck
KG
1.8.1967-1980
|
Am 5. Oktober 1927
eröffnete die Urania Kulturfilmbühne des Deutschen Kulturfilm-Gesellschaft e.V.
in der Fehlandstraße in Hamburg-Mitte. Das Kino entstand durch den Umbau des
Gemeindesaals des "Christlichen Vereins junger Männer". Von seiner
ursprünglichen Bestimmung behielt der langgestreckte, hohe Raum mit dem wenig
modernen, bis nach vorne zur Bühne umlaufenden Rang einen Hauch von Kühle. Der
Saal verfügte über 650 Plätze und besaß Ranglogen, Seitenrang und Parkett.
Finanziert wurde der Umbau des vorhandenen Saales aus Spendengeldern, ausgeführt
nach Plänen der Architekten Geißler & Wilkening. Den Krieg überstand das
Urania ohne Beschädigungen und durfte so im September 1945 wieder eröffnen. Die
Hamburger Bevölkerung konnte bis Dezember 1948 jedoch nur vormittags das Kino
besuchen, da es von britischen Truppen teilweise beschlagnahmt war, die es den
Rest des Tages als Truppenkino nutzten.
Das Programm des "Urania" hatte
seinen Schwerpunkt stets auf Kulturfilme u d anspruchsvolle Produktionen
gerichtet.
Weitere Umbauten fanden in den Jahren 1951, 1956 und 1967
statt.
Beim
der grundlegenden Sanierung 1951 verschwand das großflächige Glasdach
und die pseudo-gotischen Spitzbögen aus den 20er-Jahren im
Eingangsbereich. Sie wurden dunkel überstrichen und die Wände ringsum
mit indirekten Leuchten ausgestattet. Eine mitternachtsblaue Decke und
eine neue Beleuchtung veränderten den Eindruck des Zuschauerraums
vollkommen. E5145 N5152 W5145
1956 verschwanden die einst bis zur Bühne
reichenden Seitenränge. Im Rangwurden geräumige Logen mit bequemen Sesseln
geschaffen und der Zuschauerraum mit einer lustigen Acella-Bespannung (Pariser
Stadtmotive) geschmackvoll neu gestaltet. Architekt Helmut Fischer
bewerkstelligte den nicht leichten Umbau innerhalb von nur elf Tagen.
Perlonteppiche im Foyer, auf den Treppen und im Theaterraum kontrastierten zu
der vorwiegend in Rosenholz-Farbe gehaltenen Wandbespannung. Die neue Bühne
wurde von einem gelben Vorhang abgeschlossen. Hinter der Sonora-Supra-Bildwand
von 4,4 mal 10,5 Meter standen drei Großlautsprecher-Kombinationen mit
getrennten Hoch- und Tiefton-Systemen. Acht Effekt-Lautsprecherwaren im Saal
verteilt. Zu den neueingebauten zwei Projektoren Philips FP 6 installierte man
erstmals im norddeutschen Raum eine High-Fidelity-Vierkanal-Magnettonanlage.
Sämtliche Licht- und Magnetton-Einsätze sowie Vorverstärker und
Tonlampen-Gleichrichter waren in einem einzigen Aufbaugestell
untergebracht. N5689
1967 wurde bei den
Umbauten ein zweiter Kinosaal hinzugefügt, das "Atelier im Urania". Am 6. Juni
1980 wurde das Haus bei einem Brand so stark beschädigt, dass die Kinos
geschlossen werden mussten. Als Ursache des Brandes wird ein Defekt an der
Fassadenbeleuchtung vermutet.
Heute befindet sich dort ein Wohnhaus mit
Ladenfläche im Erdgeschoss.
Weitere Informationen und Bilder über dieses Kino finden Sie hier.
Urania 1979
Vielen Dank an Stefan Scholz für
das Bild |
Ansicht von 1949 (Bildquelle: Filmwoche 42/1949)
|
Saal 1951 (Bildquelle: Der Neue Film 52/1951) |
Fassade 1951 (Bildquelle: Filmecho 27/1951)
Ein weiteres Foto finden Sie auf Spiegel-Online
zurück zur Liste Hamburg
zurück zur
Startseite
Impressum
und Datenschutzerklärung
Datum der Erstellung/letztes
Update: 03.12.2021