THEATER AM AEGI |
Hannover (Niedersachsen), Aegidentorplatz 2
eröffnet: | Herbst 1920 - 12.03.1953 (Wiedereröffnung) |
geschlossen: | 1961? - 1964 Verwüstung des Gebäudes durch Brand |
Sitzplätze: | 1082 (1924) - 1037 (1940) - 1452 (1953) |
Architekt: | Klüppenberg/Lichtenhahn (Wiederaufbau 1953) |
Betreiber: | Decla
- Bioskop,
Berlin 1920-1924 Kinoname:
Decla - Lichtspiele Ufa, später Hagen & Sander(Ufa) 1924-mind.1943 und 1953-ca.1961 Kinoname: Ufa-Palast, nach dem Krieg Theater im Aegi |
Das nach dem Krieg wiedererbaute "Theater am Aegi" war sowohl als für Film- als auch für Theateraufführungen konzipiert. Zum Zeitpunkt der Eröffnung war es das größte Kino Norddeutschlands. Mit seiner 31 Meter langen Glasfront und seiner eigenwilligen Form , die wie ein liegender Scheinwerfer wirkt, nimmt das Theater die gesamte Südseite des Aegidentorplatzes ein.
Nach einer verhältnismäßig kurzen Bauzeit von 173 Tagen während des strengen Frostes des Winters 1952 konnte Ufa-General-Treuhänder H. Hauke den Neubau des "Theaters am Aegi" im Marz 1953 dem hannoverschen Oberbürgermeister Weber übergeben. Damit war nach Entwürfen und unter der Bauleitung der hannoverschen Architekten Klüppelberg und Lichtenhahn fast an der gleichen Stelle, an der bereits der im Krieg zerstörte "Ufa-Palast" stand, ein neues repräsentatives Mehlzwecktheater entstanden, das 1453 Besucher aufnehmen konnte und damit das größte Filmtheater Norddeutschlands war. Mit seiner eigenwilligen Form, die wie ein liegender Scheinwerfer wirkte, und der riesigen, 31 m langen Glaswand des Foyers beherrschte der markante Bau, der auf jede übertriebene Reklame verzichtete, vollkommen Hannovers Aegidientorplatz. Die Seitenwände waren schwarz gekachelt, hellgehaltene Schaukästen und Fenster belebeen die Seitenflächen. Das gewaltige Rund des muschelförmigen Zuschauerraumes, der leichtschwingende Balkon, 500 gleißende, gleichmäßig verteilte Beleuchtungskörper und das indirekte ruhige Lichtband an der Rangbrüstung versetzten den Besucher in eine Traumwelt. Die verschiedenfarbige und Birkenholztäfelung der weiten Wölbung und die Farbigkeit des Hochpolstergestühls gaben dem Raum ein festliches Gepräge. Die außerordentlich großzügige Rangabstufung gab den Blick von allen Plätzen auf die große Bühne frei, auf der bei 18 m Höhe, 37 m Länge und 11 m Breite auch Varieté- und Revuedarbietungen, Konzert- und Schauspielaufführungen vorgesehen waren. Die Bildwand hatte Ausmaße von 7 x 5,11 m. Der versenkbare Orchesterraum konnte 60 Musiker aufnehmen. Auch die Vorräume, in denen sich die Besucher bei den kombinierten Varieté- und Filmvorstellungen abends in der Pause aufhielten, waren geschmackvoll und gemütlich eingerichtet. Den lindgrünen unteren Parkettumgang mit Erfrischungsständen, Vitrinen und Garderobenablage verbanden 2 große freigespannte Treppen mit dem oberen Foyer, das beige und blau gehalten war und von bizarr gemusterten Säulen getragen wurde. Die 31 m lange Glasfront gab den Blick auf den Platz vor dem Fenster frei. Neben dem großen Erfrischungstresen - der "Georgspalast" betreute die Besucher gastronomisch - führet eine geschwungene Treppe in den oberen Rang. Stehleuchten und indirektes Licht vermittelten eine behagliche Atmosphäre. Auch die mit gelben Klinkern verkleidete Kassenhalle war sehr großzügig angelegt.Einen geschichtlichen Überblick gibt die Wikipedia-Seite. Einen Artikel finden Sie hier.
Ansicht 1936 (Bildquelle: Postkartenausschnitt) Vielen Dank an Jörg Ostheimer für das Foto |
Foyer 1953 (Bildquelle: Filmblätter 24/54) |
Saal 1953 (Bildquelle: Filmblätter 24/54) |
Foyer 1954 (Bildquelle: Filmwoche 8/1954) |