Am alten Standort der während des Krieges ausgebombten
Posthorn-Lichtspiele in Hannover-Linden erbaute Herr Heinz Bohle vom
Goethehaus-Filmtheater, Hannover, und der Schauburg, Ricklingen unter dem
gleichen Namen ein neues modernes Lichtspieltheater. Der Architekt A. Leissler,
Hannover, lieferte die Entwürfe, für die Innenausstattung sorgte der als
Filmhase bekannte Architekt Otto Stein, Hannover. Der beige gehaltene Kassenraum
wurde mit Wandfliesen verkleidet, der gemütliche Vorraum ist blau gehalten. Der
Zuschauerraum fasste im Parkett und auf dem Balkon 950 Besucher. Aus akustischen
Gründen wurden die beigefarbenen Wände mit rotem Stoff bespannt und die Decke
mit kassettenförmig angeordneten Dämmplatten versehen. Das Gefälle stieg zur
Bühne hin an und gewährleistete mit den schachbrettartig angeordneten Sesseln
(Bahre, Springe) eine gute Sicht. Zwei Bauer B 5 Maschinen sorgten mit einer
modernen Verstärkeranlage für eine vorbildliche Ton- und Bildwiedergabe. Die
Stadt Hannover erreichte mit diesem, dem 32. Lichtspieltheater, die Zahl der
Vorkriegstheater. Die Eröffnungsvorstellung fand wegen bürokratischer
Engstirnigkeit entgegen den ursprünglichen Planungen erst am 2.
Weihnachtsfeiertag 1950 statt. W5109
E2102
1955 wurde das Haus auf CinemaScope und
Breitwand umgestellt. Die neue Sillber-Bildwand "Gigant" war 11 m breit
und 5,50 m hoch. E5512