SCHLOSS - LICHTSPIELE

Hannover - Herrenhausen (Niedersachsen), Herrenhäuser Str. 24 

eröffnet: 01.07.1949
geschlossen: Anfang 60er
Sitzplätze: 487
Architekt: Pieoho
Betreiber:
Helene Rummel & Maria Teichgräber
Helene Rummel
1949-1950
1951-mind.1962
                                          


1947 wurde der ausgebrannte Saal der Gaststätte "Herzog Ferdinand" im Stadtteil Herrenhausen unter der Leitung des Architekten Pieho zu einem Lichtspieltheater umgebaut. Die Haltestelle der Linie 6 befand sich direkt vor der Tür.
Das Portal und die klar gegliederte Vorderfront des Theaters mit den drei schmiedeeisernen Leuchtern machten einen einladenden Eindruck. Der kleine cremefarbene Kassenraum war mit Solnhofener Platten ausgelegt. Die hellbraunen Türen wurden von zwei schmiedeeisernen Wandarmen flankiert. An den Wänden befanden sich Werbeschaukästen.
Der Zuschauerraum fasste im Parterre und in den etwas erhöhten Logen 487 Klappsitze. Die Wände waren in rötlich-braunen Rauputz ausgeführt und nahmen nach der Decke hin eine hellere Tönung an. Die Decke bestand aus Rohgeflecht mit hellem Putz. Die weiß-goldene Proszeniumsumrahmung war Stuckarbeit. Der silbergraue Vorhang passte sich den übrigen Farben an. An den Wänden befanden sich 10 schmiedeeiserne Wandarme. Die indirekte Beleuchtung beiderseits der Decke spendete zusätzliches Licht. Die Bühne war 4,5 m tief und konnte auch für andere Veranstaltungen genutzt werden. Künstlergarderoben standen zur Verfügung. Im großen Vorführraum standen zwei Ernemann II-Projektoren mit je einem Klangfilm und Zeiss-Ikon-Tongerät.
Das Kino wurde - nachdem sich die Lizensierung durch durch den beratenden Filmausschuss der britischen Zone wegen strittiger Rechtsfragen lange hinzog - im Juli 1949 unter Mitwirkung des Herrenhäuser Gesangvereine mit dem DEFA-Film "Affäire Blum" eröffnet.
Anfang der 60er-Jahre schloss das Kino seine Pforten.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 05.07.2020