THEATER
AM KRÖPKE |
Hannover
(Niedersachsen), Rathenauplatz
13-15
eröffnet: | 03.09.1953 |
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geschlossen: | 27.12.1993 | ||||
Sitzplätze: | 778 (1956/1971) - 500/205/130/50 (1978) - 500/205/130/50/124/51 (1993) | ||||
Architekt: | Gerd Lichtenhahn & Hans Klüppelberg - Konrad Beckmann, Düsseldorf (Kino 3 und 4 1975 sowie 5 und 6 1980) |
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Betreiber: |
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Schöpfer des neuen
"Theater am Kröpke“ in Hannover, das Ufa-Generaltreuhänder Arno Hauke im
September 1953 der Öffentlichkeit übergab, waren die beiden hannoverschen
Architekten Gerd Lichtenhahn und Hans Klüppelberg, die nach ihrem
großartigen "Theater am Aegi“ auch hier wieder ein geschmackvoll eingerichtetes Haus geschaffen hatten, das 778 Personen fasste. Der Eingang in der neuen Passage hinter dem Opernhaus, der wie die Kassenhalle von Leuchtstoffringen erhellt wurde, war mit dem Gelb der geschwungenen Kasseninsel bewusst nüchtern gehalten. Die Rückwand des kleinen, einladend wirkenden Foyer bestand aus transparent erscheinendem Glasmosaik, in die Decke waren Rasterleuchten eingelassen. Der Zuschauerraum machte einen festlich-intimen Eindruck. Material und Farben der Wände, grüne Akustikplatten mit einer vertikalen Mahagoniverstabung, waren auf die hochgepolsterte Bestuhlung sorgsam abgestimmt. Zu diesem Farbton kontrastierte der gelbe Velvetvorhang. Die helle Decke war durch indirekte Beleuchtung aufgelöst, an den Wänden befanden sich außerdem verspielt anmutende plastische Seitenleuchten. Die Bühne eignete sich bei einer Breite von 12 m auch für panoramische Vorführungen. Die helle Rückfront war mit graphischen Darstellungen bedeckt. Die technische Ausrüstung bestand aus Ernemann X-Maschinen, die bereits für Panorama-Film eingerichtet waren, entsprechenden Verstärkern mit einer Ausgangsleistung von 20 Watt, SAF-Gleichrichtern und einer Schwerhörigen-Anlage mit Selbstregelung. Zur festlichen Eröffnung lief der Film "Die Stärkere". Anneli Granget - eine Schülerin der Hannoverschen Schauspielschule - nahm den Taufakt vor, assistiert von ihren prominenten Kollegen Gertrud Kückelmann, Hans Söhnker, Harald Juhnke und Regisseur Wolfgang Liebeneiner. E5337 N5370 Ab den 1970er-Jahren wurde aus dem Einzelhaus peu á peu ein Kinocenter. Das neue "Kino 2" auf dem ehemaligen Bühneraum war einschließlich der Bestuhlung in verschiedenen Violettönen gehalten und bot 205 Besuchern Platz. Als Beleuchtung rankten sich Jugendstil-Lampen in Verästelungen an den Wänden. (Anfang der 1970er-Jahre?) Durch die Einbeziehung eines ehemaligen Restaurants gegenüber dem alten Theater 1975 das "Ufa-Kino-Center Theater am Kröpke". Die beiden neuen Säle erhielten keine Dekorations-Architektur. Die Verwendung von Licht, Farbe und Material sollte als unterstreichendes und formendes Element dienen. Kino 3 war mit 130 grünen Polstersesseln ausgestattet, die mit der orange-dunkelbraunen Wandbespannung, dem rot-schwarz gemusterten Teppichboden und der Metall-Zylinderdecke kontrastierten. Als Lichtquelle dienten Punktleuchten. Kino 4 hatte nur 50 Sitzplätze in roter Farbe, passend dazu der schwarz-rote Teppichbelag und eine Wandverkleidung in schräg abgestuften Grün- und Brauntönen, die auch über die Decke liefen. Die Technik wurde zentral und automatisch gesteuert, Der Vorführraum enthielt eine auf die örtlichen Verhältnisse ungestaltete Ernemann X-Maschine, eine Zeiss-Ikon-KTV-Tonanlage und eine Ernemat II-PR-Automatik. E7526 1980 bot sich die Gelegenheit, in einem ehemaligen Tanzcafé im Souterrain zwei weitere Kinos mit Service- und Rauchmöglichkeit zu installieren. Auf der Bildwand wurde "heiße Ware" geboten.Effektprojektoren überbrückten mit farbigen Dias die Pausen.. Ein von glasierten Ziegeln gerahmtes Treppenhaus führte in das orange gehaltene, von Spots erhellte Foyer mit Verkaufstheke. Kino 5 hatte orange getönte Wände, 133 weinrote Sessel, eine graue Kassettendecke und auch für Nichtraucher abgetrennte Plätze. Kino 6 war rot-violett gehalten, mit 54 weinroten Polstersesseln und einer Effektbeleuchtung an der mit Maschinendraht verkleideten Decke ausgestattet. E8068 Das Kino spielte bis 1993. Die 1970er-Jahre-Ästhetik war dann wohl nicht mehr in und auch das Sexfilmprogramm im Keller kam außer Mode. |
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