UNIVERSUM |
Hannover (Niedersachsen), ListerMeile 35
eröffnet: | 1919 - 06.10.1949 (Wiedereröffnung) |
geschlossen: | 1970 |
Sitzplätze: | 227 (1920) - 600 (1927) - 550 (1940) - 756 (1950)- 800 (1956) - 699(1962) |
Architekt: | Alisch |
Betreiber: | E.
Rosenfeldt
1919 L1903 Julius Ritter, Halle 1920-1921 Carl Spieker, später Sophie Spieker 1921-1929 L2142+ A2141 Walter Blume 1.6.1930-1932 K30130 Willi Mest, Magdeburg 1932-mind.1938 L32161 Willy Kuschel 1939-1945 Friedrich Müchler 1949-1953 Dr. Lommerzheim, Köln & Ufa, Düsseldorf 1953-1955 E5338 UFA-Theater AG 1956-1961 Willy Kuschel 1962-mind.1967 |
Das Hinterhofkino lag in der früheren Alten Celler Heerstraße 38 A - heute nach Straßenumbenennung: Lister Meile 35. 1970/71 folgte der Kinonutzung das Beatlokal "Mülltonne", ab 73/74 ein Baumarkt und später Laden für Autoreifen. Zuletzt beherbergte das Gebäude bis 2009 einen Kleidermarkt.
Das Kino
existierte bereits seit 1919 und brannte kurz vor Beendigung der Kampfhandlungen
im zweiten Weltkrieg aus. Ab August 1946 wurde mit den Entrümpelungsarbeiten
begonnen. Bei der mühevollen Aufbauarbeit verunglückte Besitzer Friedrich
Müchler sen. tödlich. Im Oktober 1950 konnte das "Universum" als 22.
Nachkriegskino in Hannover und als Erstaufführungstheater mit dem Film "Die Frau
meiner Träume"wiedereröffnet werden.
Ein Gang, der
durch eine Rasenfläche und zahlreiche Wandvitrinen ein freundliches Aussehen
erhielt, führte in das etwas zurückliegende Gebäude und über eine breite Treppe
gelangte man in das weiträumige Foyer, von dem zwei seitlich gelegene Treppen
auf den Balkon führten. Der indirekt beleuchtete Zuschauerraum war beige
gehalten, durch die schachbrettartige Anordnung der rotgepolsterten Sessel und
das normale Gefälle des Bodens hatte man ungestörte Sichtverhältnisse. Die Decke
bestand aus bunten Akustikplatten. Die Bühne wurde gegenüber dem Vorkriegsbau um
6 m verbreitert und um 2 m erhöht. Dadurch konnte sie auch für alternative
Veranstaltungen genutzt werden. Der Vorführraum erhielt zwei Bauer B
8-Maschinen, die mit einer Klangfilm-Tonanlage Eurodyn II verbunden war. W4967
Das Kino gehörte in den 50er Jahren neben Theater am Kröpcke, Theater am Aegi und dem Filmstudio am Thielenplatz zu der UFA. Gezeigt wurden gerne heitere deutsche Filme wie "Das Sonntagskind" mit Heinz Rühmann oder Heute heiratet mein Mann" mit Lilo Pulver, meistens in Nachaufführung, oft im Verbund mit den Billerbeck-Häusern "Gloria-Palast" und "Grenzburg". In der 60er Jahren wurde das Kino nicht mehr von der UFA betrieben, den Anzeigen nach gab es einen Einzelbetreiber, der auf Erstaufführungen der kleineren Verleiher mit unbekannteren Filmen setzte, etwa "Die schöne Tölzerin" - ein Peter Ostermayer-Film oder "Ideale Frau gesucht" mit Inge Egger. Die Vorstellungen begannen um 16.00+18.30+21.00 Uhr. Das Kino warb damals mit dem Slogan "Fahrradwache vorhanden". Gute Idee und ohne extra-Kosten, da das Kassenhäuschen ja auf dem Hof war...
Aktuell steht das Gebäude zum Verkauf. Einer erneuten Kinonutzung steht wohl der Flächennutzungsplan im Weg.
Eingang in den 50ern |
Hof mit Kasse in den 50ern |
Kassenhalle in den 50ern |
Saal in den 50ern |
Als Tanzpalais in den 20er-Jahren |
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Artikel über das Kino finden Sie hier und auch hier
zurück zur Liste Hannover Datum der Erstellung/letztes Update: 11.12.2022 - © allekinos.com