THEGA

Hildesheim (Niedersachsen), Theaterstr. 6

eröffnet: 1919 - 24.11.1949 (Wiedereröffnung)
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 500 (1920) - 804 (1965) - 866 (1978) - 342/43/43/150/150 (1995)
Architekt: Dirk Cascard (Wiederaufbau 1949)
Betreiber:
Wilhelm Krebs
Lydia Meermann
Heinrich Reverey & Walter Raake
Heinrich Reverey
Eva Reverey
Herbert Bölling
Kieft & Brinkmann
1919-1920
1921
1949-1956
1957-1960
1961-
mind.1965-Mitte 90er
seit Mitte 90er
Kinoname: Kammer-Lichtspiele

neuer Kinoname: Thega






Schon in der Zeit um 1920 wurde der "Theatergarten" unter dem Namen "Kammer-Lichtspiele" als Kino genutzt. Danach wird das Haus nicht mehr in den Branchenadressbüchern erwähnt. L1917+2003
Im März 1945 wurden die „Thega Lichtspiele“ beim alliierten Bombenangriff auf Hildesheim zerstört. Erst im November 1949 wurde das wieder aufgebaute Kino mit dem Film „Madonna in Ketten“ neu eröffnet. Es war das vierte Nachkriegs-Filmtheater in der Stadt. Nach Entwürfen das Architekten Dirk Cascard wurde das neue Theater unmittelbar neben dem Stadttheater von der hannoverschen Baufirma Fritz Schuppert als Bauabschnitt eines neuen Kultur- und Unterhaltungszentrums errichtet. Ein runder Kiosk aus Glas und Leichtmetall bildete den Mittelpunkt der in einem Raum von 23 m Tiefe vereinigten Kassenhalle und des Foyer. Architektonisch kühn geschwungene Linien wie der 20 m lange Lichtträger an der Docke und die elegante Treppe zum Balkon beherrschten den Raum. Wände und Decken des In rötlichen Tönen gehaltenen Zuschauerraums für 858 Besucher bestanden aus akustisch wirksamen Presko-Dekoplatten. Das normale Gefälle und die schachbrettartig angeordnete Polsterbestuhlung sorgten für einwandfreie Sicht.
Aus profilierten Vouten fiel indirektes Licht in den Raum, dessen Wirkung durch das Mischlicht der gehämmerten Messingwandleuchten und die Proszeniumsbeleuchtung erhöht wurde. Die grüne, seidenbespannte Polsterung der Rückwand und der Logen stand dazu im Kontrast.
Der Bildwerfcrraum befand sich hinsichtlich des zu dieser Zeit erwarteten plastischen Films unter dem Balkon, damit die Projektion senkrecht auf die Sonora-Bildwand treffen konnte. Zwei Ememann-VII-A-Maschinen und eine Klangfilm-Eurodyn-Doppelanlage mit vollautomatischer Überblendung und dem neuen Eurodyn-Lautsprecher sorgtn für eine vorbildliche Bild- und Tonwiedergabe. Orchesterraum und die weitläufige Bühne gaben die Möglichkeit, andere Veranstaltungen durchzuführen.
Der Bildwerferraum befand sich unterhalb des Balkons.  E4936 W4974

1954 wurde das Kino auf Cinemacope umgestellt. Der Vorführraum wurde wie folgt ausgestattet:  Ernemann X-Maschinen mit Multi-Ernophon-Magnettongerät, Vierkanal-Vorverstärker mit Umschalt- und Meßfeld zum wahlweisen Gebrauch für verschiedene Betriebsarten,  ferner 4 Doninar L, 3 Ikovox D sowie mehrere Effektlautsprecher. Die Bildwand hatte eine Größe von 6 x 9 m. Ein vollautomatisches Bildwandgestell ermöglichte Verstellen der Bildhöhe und -breite sowie Hochschwenken des BW-Gestells einschließlich Lautsprecher. Außerdem wurde eine Mikrophon-Übertragungsanlage für Bühnenveranstaltungen eingebaut, die über Effekt-Saallautsprecher arbeiten konnte. Für CinemaScope-Vorführungen fand die anamorphonische Optik "Carl Zeiss Anamorphot mit Zeiss Kipronar" Anwendung.  W5428 E5428

1981 lies Pächter Herbert Bölling das Haus in ein Kinocenter mit 5 Sälen umbauen. Originell dabei war die Beleuchtung: alte Filmspulenwurden im Zentrum mit Glühbirnen ausgestattet und ergaben so skurrile Licht- und Schatteneffekte in einigen Räumen. Eine Cafeteria befand sich im Erdgeschoß. Ein eigener Diskussionsraum wurde ebenfalls eingerichtet. Kino 3 fungierte als Programmkino, auch das bisherige "Kellerkino" der Volkshochschule fand hier eine neue Abspielbasis.  E8155


Zum Kino gibt es weitere Infos in einen Wikipedia-Eintrag. Bilder finden Sie auf der Homepage des Kinos. Weitere Fotos hier, hier, hier, hier und  hier.


Foyer 1951 (Bildquelle: Filmecho 52/1951)
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Datum der Erstellung/letztes Update:  30.05.2023 - © allekinos.com