ROLI (Roseneck - Lichtspiele)

Ingolstadt (Bayern), Roseneckstr. 2

eröffnet: 1926 - 05.11.1948 (Wiedereröffnung) - 27.09.1956 (Studio)
geschlossen: März 2005
Sitzplätze: 380 (1928) - 400 (1938) - 526 (1948) - 651 (1952) - 653 (1967) - 556/180 (1978) - 558/180 (1992) - 434/121 (1999)
Architekt: F. X. Probst & Paul Juraschko (Wiederaufbau 1948) - Geith (Einbau Studio 1956)
Betreiber:
Ludwig Büche & Dondajewski
Ludwig Büche
Josef Kügel
Krüger & Co, Bonn
Fritzi Mengele
1926-1929
1930-1937
1937-mind.1967
mind.1977-1993
1994-mind.1999
                             


Die "Roseneck-Lichtspiele" - kurz "Roli" genannt - wurden 1926 von Ludwig Büche und einem Partner, der danach nicht mehr erwähnt wurde, eröffnet. Ludwigs Sohn Hans übernahm nach der Abgabe des "Roli" für längere Zeit die traditionsreichen "Gabriel-Lichtspiele" in München, das zuvor vom "Roli"-Nachfolger Kügel geführt wurde.

Nach der Zerstörung in den letzten Kriegstagen konnte man das Kino in einjähriger Bauzeit 1948 wieder aufbauen. Für die Außenarchitektur war F. X. Probst, für das Innere Paul Juraschko zuständig. Die zur Hälfte mit Holz verkleideten und dann mit Schlackenwolle überzogenen Wände sicherten mit der unverputzten Heraklit-Decke eine gute Akustik. Auf dem leicht geneigten Boden waren 526 Klappstühle montiert. Die Bühne konnte auch für Kleinkunst-Darbietungen benutzt werden und sollte noch vergrößert werden. Die alten Filmprojektoren, die man bei der Zerbombung retten konnte, fanden - durch neueres Material ergänzt - wieder ihren Platz im Vorführraum. Das Kino hatte eine Klimaanlage.  N4827

Mit dem intimen, 175 Sitzplätze fassenden „Filmstudio im Roli" erhielt das Theater 1956 eine Ergänzung. Josef Kugel bot so mit dem “Luli” (670 Plätze, “Roli” (650 Pl.) und “Cinema” (550 Pl.) in Ingolstadt nun insgesamt 2045 Sitzplätze an, wobei alle vier Theater bereits über Cinemascope-Einrichtungen verfügten.  Das dem künstlerischen Film zugedachte Studio befand sich über dem Foyer des Roli und wurde von Architekt Dipl.-Ing. Geith als tropfenförmiger Ovalraum mit nach hinten stark ansteigenden Siteplätzen erbaut. Die verschiedenfarbig (lindgrün, graurot und gelb) und verschiedenartig verkleideten Wände standen im reizvollen Gegensatz zur schlichten Schwebedecke und empfingen ihre Akzente durch geschmackvolle Leuchtkörper. Die Bestuhlung bestand aus hellem Holz mit Schaumgummi-Polstern und moosgrünem Samtkord. Eine vollautomatische Klimaanlage sorgte für Be- und Entlüftung, Heizung und Kühlung. Der Vorführraum mit den von der Fa. Hasso-München installierten zwei Ernemann Links- und  Rechtsmaschinen, mit Klangfilm- und Eurodyn-Tonanlage wurde geschickt mit dem bereits bestehenden Vorführraum des “Roli” kombiniert.  Bei der Eröffnung des Studios am 27. September 1956 konnte Theaterbesitzer Kugel neben dem Pionier der Filmkunsttheater Walter Talmon-Gros auch den Geschäftsführer des WdF Bayern, Dr. Thiele, begrüßen.
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Nach der Öffnung des neuen "CineStar" wurde das Roli Ende März 2005 geschlossen. Der Pachtvertrag wurde vom Betreiber nicht verlängert.



Saal bei der Eröffnung 1948 (Bildquelle: Der Neue Film 27/1948)

Studio bei der Eröffnung 1956 (Bildquelle: Der Neue Film)
Bilder von 1991 finden Sie hier und hier.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 23.03.2024 - © allekinos.com