FILMSERVICECENTER

Jever (Niedersachsen), Bahnhofstr. 44

eröffnet: 02.08.1979
geschlossen: Mitte Juni 2022
Sitzplätze: 116/99 (1982) - 116/102 (1995/2010)
Architekt:
Betreiber:
Erika und Hans-Joachim Döring 1979-2022
                                                         


Am Donnerstag, den 2. August 1979 eröffnete das Ehepaar Erika und Hans-Joachim Döring die „Filmplalette“ in der ehemaligen Molkerei. Zuvor hatten sie eine Marktanalyse durchführen lassen, die eine Kinoneueinrichtung in Jever als sinnvoll bewertete. Es entstand als Raucher- und Servicekino mit 116 Plätzen, per Knopfdruck konnte der Besucher während der Vorstellung Getränke an seinen Sitzplatz ordern. Erster gezeigter Film War "Louis unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen". ´Die Steuerung der B 8-Projektoren konnte vollautomatisch von der Bar aus vorgenommen werden. E7959

Am 3. Juli 1981 eröffneten Dörings im gleichen Gebäude das „Cinema“ mit 99 Plätzen, ebenfalls als Raucher- und Servicekino. Nun sollte mit einem reichhaltigen Filmangebot ein Kontrastprogramm für Familien mit etwas gehobenen Ansprüchen entstehen. Ab sofort lief das Center unter dem Namen „Filmzentrum Jever“. Erika und Hans-Joachim Döring betreiben auch weiterhin ihr „Filmservice-Center Jever“ mit insgesamt 218 Plätzen als Service- und Raucherkino. Das hier gezeigte Programm bietet einen großen Querschnitt durch amerikanische Mainstream-Produktionen, deutsche Film und Filme mit gehobener Unterhaltung. Neuerscheinungen werden ab dem Bundesstart gezeigt, zudem werden gute Produktionen des vergangenen Jahres nachgespielt. Einmal im Monat findet hier bei „Kaffee, Kuchen und Klönschnack“ ein Seniorenkino mit den Filmen der 50er-Jahre statt.

2022 muste das Kino schließen. Der Vertrag für das Gebäude war ausgelaufen und wurde nicht mehr verlängert.. Mit dem Abbau der Kinoeinrichtung musste Mitte Juni begonnen werden. Die Eheleute Döring hatten als Nachfolger für ihr Kino eigentlich den Verein Kinofreunde Friesland ins Auge gefasst. Der Verein plant nun künftig in Jever im Lokschuppen Filmvorführungen anzubieten.

Quelle u.a: Die Informationen zu den Kinos stammen aus der Diplomarbeit "Die Kinoentwicklung in der Region Oldenburg / Ostfriesland zwischen 1945 und 2004" von Stefan Bents. Hier finden Sie auch die genauen Angaben zu den von mir verwendeten Quellen. Als Forschungsgrundlage dienten alte Filmtheater-Adressbücher und Interviews mit den (ehemaligen) Betreiberinnen und Betreibern.

      
Bilder vom Mai 2017 - Vielen Dank an Christoph Kalinowsky


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Datum der Erstellung/letztes Update: 18.07.2022 - © allekinos.com