Musterbeispiel
eines Saaltheaters der 1950er-Jahre war das „Fortuna" in
Kaufbeuren-Neugablonz. Architekt war Dipl.-Ing. Eduard Pietsch. Der
Zuschauerraum des Theaters fasste rund 600 Plätze. Angestrebt wurde ein
Raumbild mit betont dekorativem Charakter, um die Ablösung der Besucher
vom Alltag durch die optischen Eindrücke zu fördern. Vor der rechten
Wand war eine helle Blende angebracht, hinter dieser befanden sich die
Lichtquellen. Die unverputzte Heraklithdecke sowie die restlichen
Wandflächen wurden schwarz gestrichen, die Stirnwand und die Längswand
waren durch waagrechte weiße Bänder gegliedert. Eine zusätzliche
Effektwirkung ergab noch der vor der Leinwand angeordnete Lichtvorhang,
der die weiße Bildfläche belebte und damit optisch in das bestechende
Raumbild einfügte. W5733
1958
erhielt das Kino eine neue "Miracle Mirror"-Silberbildwand.
Gleichzeitig wurde der Bühnenteil umgebaut und auf Xenon-Betrieb
umgestellt. N5837
Aus dem Kino wurde eine Discothek mit überregionaler Reichweite - das Melodrom. Nach dessen Umzug folgte ein Textil-Discounter. Der alte Kino-Schriftzug befindet sich noch auf der Hausfassade.
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