ELI (Elmschenhagener
Lichtspiele) |
Kiel (Schleswig-Holstein), Dorfstr. 2
eröffnet: |
1954 |
geschlossen: |
ca. 1962 |
Sitzplätze: |
250 (1954) - 336
(1958/1961) |
Architekt: |
|
Betreiber: |
Harald Möller, Ernst Schröde
1954-1957
Harald Möller
1958
Arthur Cloers
1959-ca.1962
|
Im heute zu Kiel gehörenden Ort Elmschenhagen, einst doch recht weit
von der Stadt entfernt, gibt es an der Dorfstraße Ecke Chaussee nach
Preetz seit 1936 das Reimersche Hotel, einen Bau mit diversen Anbauten.
Unter Anderem eine Grosskegelbahn mit 10 Bahnen und einen
Veranstaltungssaal.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war auch hier das Interesse
an Unterhaltung groß, und der Hamburg- Altonaer Groß-
Wanderkinounternehmer Jan Veldkamp zog hier Ende der 40er mit seiner
Landbespielung ("Angelika-Lichtspiele") in den Multifunktionssaal mit
loser Bestuhlung ein. Als Vorführtechnik dienten alte Bauer Sonolux 2
Maschinen aus Wehrmachtsbestand der Vorkriegszeit.
1954 wird die Spielstelle durch einen Harald Möller, der im Kieler
Bereich ein kleines Kino Imperium mit Vorort- und Nachspieltheatern
besitzt, zusammen mit einen Geschäftspartner, durch Anbau
eines Bildwerferraumes mit Philips FP 5 Maschinen und einer festen
Bestuhlung zu einem ortsfesten Lichtspieltheater umgebaut, dem ELI, für
Elmschenhagener Lichtspiele. Der Name ELI spart Neon-Buchstaben.
1956 erfolgt noch einmal eine Verbesserung der Ausstattung durch Umbau
von Bühne und Projektion auf Cinemascope, sowie teilweise neuer,
bequemerer Polstersessel und einer Raumklimatisierung.
Lange hält sich das Kino nicht mehr, die Vorort- und Nachspielbetriebe
sind die ersten, die das veränderte Freizeitverhalten zu spüren
bekommen. Nicht das Fernsehen, auch 1959 gibt es kaum Apparate und nur
wenige Sendestunden in der Woche, sondern die zunehmende Mobilität der
Bevölkerung durch Motorroller, Kleinstwagen und die mittlerweile vor
der Tür eingerichtete und nach Kiel führende O-Bus Linie der Kieler
Verkehrs AG machen den Besuch der Innenstadt einfacher als zuvor.
Herr Möller verabschiedet sich von der Kieler Bühne, sein Partner gibt
das Haus Ende der 50er an einen Nachfolger ab.
Dieser Nachfolger ist dann auch nur noch kurze Zeit im Geschäft, um
1962 wird dann der Kinobetrieb aufgegeben und geht an die Hotelfamilie
zurück.
Heute dient der Saal wieder als multifunktioneller Festsaal des Hotel-
und Gasthausbetriebes, ohne feste Bestuhlung. Der Bildwerferraum-Anbau
auf dem Vordach und die Lüftungstechnik des Kinos sind aber noch von
der Strasse aus erkennbar.
Vielen Dank an Stefan
Scholz für
die Bilder und Informationen
zurück zur Liste
Schleswig-Holstein
zurück
zur
Startseite