Nicht ganz sicher
ist, ab wann es im Saal des Gewerkschaftshauses Kiel Filmvorführungen gab. Die
Angaben in den Adressbüchern schwanken von 1911 bis 1913. Gesichert ist, das das
Kino spätestens seit Ende des ersten Weltkrieges von dem in den Hansestädten
sehr präsenten Hagen & Sanders Konzern geleitet wurden. Später wurde diese
Firma ein Teil der "Ufa". 1927 wurde das Theater nach Renovierung wieder für
das Publikum geöffnet. Das neu ausgestaltete Vestibül war mit reichem
Goldschmuck versehen.Von dort aus gelangte man ins Innere des Hauses, das mit
unmittelbarem Licht in angenehmer Helle den Besucher aufnahm. Das Foyer war in
Elfenbein und Gold gehalten und mit modernen Beleuchtungskörpern ausgestattet.
Grün bespannte Logen unterbrachen das Theatergestühl, die Plätze waren neu
angeordnet. Rechts und Links der ´Bühne standen in großen Blumenbehältern
herbstliche Blumenpracht, von kleinen, in dezenten Farben spielenden
Springbrunnen unterbrochen. Ein schwerer Samtrahmen umgab die Leinwand, die hier
eine Aluminiumwand Sodenkampschen Verfahrens war. Besonders prachtvoll war der
Aufgang zum amphitheatralischen Rang. Zur Verbesserung des musikalischen Niveaus
wurde ein Steinway-Flügel angeschafft. L27212 Das Reichshallen-Theater befand sich bis
zu seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg am Bootshafen (zugleich Hotel Phönix). Nach
dem Krieg befand es sich im Saal hinter dem Gewerkschaftshaus in der
Legienstraße. 1969 wurde das Kino geschlossen. |