APOLLO |
Koblenz
(Rheinland-Pfalz), Lohrstr. 78
eröffnet: | 1911 - 19.01.1956 (Wiedereröffnung) |
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geschlossen: | in Betrieb |
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Sitzplätze: | 800 (1917) - 920 (1928) - 989 (1940) - 657 (1956/1971) - 203/190/93 (1985) - 340/150/150 (2020) |
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Architekt: | Rosendahl, Düsseldorf (Neubau 1927) - Walter Kunz (Wiederaufbau 1955) |
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Betreiber: |
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Das Gebäude bestand
schon vor seiner Kinonutzung. es wurde 1892 als Eisenskelettbau errichtet und
war als "Tonhalle", später "Residenz-Theater" eine Varietébühne. Der Bau lag
hinter der Häuserfront, der Zugang erfolgte durch eine Passage, die im Rahmen
des Umbaus zum Kino neugestaltet wurde. 1911 entstand durch einen Umbau des Residenztheaters das Apollo. Filme wurden eventuell auch schon früher gespielt. Laut einem Bericht der Fachzeitschrift "Die Lichtbild-Bühne" wurde das "Apollo" erst 1916 eröffnet. Weitere Forschungen zur Frühzeit wären also erforderlich.... L1634 1925 entstand ein neues Kapitel in der Geschichte des Hauses: Die "Emelka" pachtete das Kino und eröffnete es nach vollständigem Umbau als "Emelka-Palast Apollo" neu. Das Kino hatte eine Empore aus Eisenbeton, die Decke wurde um 3 Meter abgehängt, wodurch der Eindruck eines rechteckigen Baus, statt des Halbrunds der Eisenkonstruktion, entstand. Auch der Eingangsbau wurde ersetzt: statt des 1911 errichteten Portals war nun eine einzige große Öffnung entstanden, die im Art Deco-Stil durch Leuchtbänder, Reklametafeln sowie Begrenzungspfeiler gestaltet war. Das neue Filmtheater besaß laut der Fachzeitschrift "Der Kinematograph" "eine vollendete Raumeinteilung, vorzügliche Ausstattung, gut abgewogene Lichtverteilung, glänzende Akustik, bequeme und praktische Zugänge und andere Vorzüge moderner Baukunst". Das Haus war vom bekannten Architekten Rosendahl aus Düsseldorf gebaut und fand in der Koblenzer Presse begeisterte Anerkennung. Direktor Engl vom Emelka-Konzern weihte es mit einer Ansprache über die Richtlinien des kommenden Filmprogramms des Theaters ein. Die 18 Mann starke Kapelle unter Leitung des Kapellmeisters Geiser bewies, das sie den Aufgaben einer künstlerischen musikalischen Begleitung der Filme gewachsen war. Die beiden großen Filme der Eröffnungsvorstellung, „Moana, der Sohn der Südsee" und „Sturmflut" fanden freundliche Aufnahme seitens des zahlreich erschienenen Publikums. K25959 K271080 Das Kino - inzwischen wieder von privaten Betreibern geleitet - wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. 1955 erfolgte der Wiederaufbau nach Plänen des Koblenzer Architekten Walter Kunz, welcher von Erich Elzer unterstützt wurde. Die Bauzeit betrug sechs Monate. Der Kinosaal lag wieder im Hinterhof, der Eingang erfolgte nun durch eine Ladenpassage. Eine breite Glaswand in der Fluchtlinie trennte das Foyer von der belebten Lohrstraße. Der Grundriss zeigte einen hufeneisenförmigen Zuschauersaal mit 670 Plätzen und ein breites, der Stirnseite vorgelagertes Foyer. Auf eine Empore wurde verzichtet, dafür gab es eine Breitwand-Projektion. Der schiefe Boden des Saals ermöglichte gute Sicht von allen Plätzen. Im Vorführraum standen Ernemann X-Projektoren, die auch für CinemaScope geeignet waren. E5607 W5505 Das heutige "Apollo" befindet sich in einer Ladenpassage und bildet eine Vermarktungseinheit mit dem benachbarten "Odeon". Der ursprüngliche Kinobau wurde in den 1980er-Jahren abgerissen. Quelle u.a: Rainer Henssler: Ein Haus für die Träume in: Odeon-Scala-Capitol 100 Jahre Kino ISBN 3-925915-51-6 Vielen Dank an Thorsten Harwardt für weitere Informationen |
Ansicht 1917 (Bildquelle: Postkarte) |
Eingang 1931 (Bildquelle: Postkarte) |
Foyer des Apollo 1956 (Bildquelle: Der Neue Film 13/1956) |
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