Münchener Lichtspielkunst-A.-G. (Emelka), München Kölnische Haus- und Grundstücksverwaltungs-GmbH Paul Rusche, Düsseldorf
1926-1932 1933-1934 1935-1942
Kinoname: Emelka-Theater im Hochhaus neuer Kinoname: Hansa-Theater im Hochhaus
Den Turm des
1924-1926 neuerbauten Kölner Hochhauses am Hansaring zierten als leuchtender
Kranz die 1,70 m hohen Lichtbuchstaben "Emelka-Theater", die auch aus
entfernteren Straßen und vom anderen Ende des Rings Neugierige herbeilocken
sollten. Das Publikum betrat zuerst die meergrüne, durch rotmarmorne Pfeiler
gegliederte Vorhalle. Von hier aus gelangte man in das Foyer im Stil einer
Festhalle. Man konnte dann einen Blick nach rechts in das intime Theatercafé -
ein lichtblaues Schmuckkästchen mit winzigem Tanzparkett - werfen. Eine breite
Glastür führte in die kleineren Wandelgänge und zum Treppenaufgang des Ranges.
Große Spiegel erhöhten die Wirkung des Lichtes. Der blonde Marmor reichte bis
zur Decke. Dunkelrot getöntes Palisanderholz bedeckte im Theater die Wände
bis fast zur Decke, die golden über dem Raum strahlte. Der Rang war dreiseitig
durchgeführt. Nicht nur die 150 Logensessel, sondern alle 1200 Sitzplätze waren
gepolstert und mit rotem Samt bezogen. Erhellt wurde der Raum mit 80000
Kerzenstärken. Das halbverdeckte Orchester bot 120 Musikern Platz. Zur
Eröffnung begrüßte Kommerzienrat Scheer nach einer künstlerisch dargebotenen
Ouvertüre des 20 Mann starken Orchesters als Vertreter der "Emelka" die
geladenen Gäste. In seiner Rede betonte er, das in Deutschland nicht nur
kommerzielle Filme gedreht werden sollten, vielmehr habe nur der das Recht,
Filme herzustellen, der Filme mit "Familiensinn und Liebe zum Vaterland fördern
helfe". Dafür applaudierte das Publikum dem aufkommenden Zeitgeist
entsprechend... Der Eröffnungsfilm "Der Jäger vom Fall" lag dann wohl genau auf
der gewünschten Linie, der Reporter der "Lichtbild-Bühne" hätte sich jedoch
einen niveauvolleren Film zum Auftakt gewünscht. L26253 K261027 Nach dem Rückzug der "Emelka" 1932
fungierte die "Kölnische Haus- und Grundstücksverwaltungs-GmbH" als
Betreiber. Sie änderte den Namen des Lichtbildtheaters in "Hansa Theater". Mit
dem Umzug der Firma nach Berlin erlosch auch ihr Interesse am Kino und Paul
Rusche aus Düsseldorf übernahm die Regie des Hauses bis 1942. Nach seiner
Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs unterblieb sein Wiederaufbau. des
Kinos. Das Hansa-Hochhaus jedoch ist nach wie vor existent. Weitere
Informationen und Bilder auf der großartigen Webseite "Köln im Film".