LENAU - THEATER

Köln - Ehrenfeld (Nordrhein-Westfalen), Lenauplatz 3

eröffnet: 19.02.1949
geschlossen: Ende 60er
Sitzplätze: 850 (1950) - 785 (1959)
Architekt: Hans Steuer, Köln
Betreiber: Martha Mack                                        1949-1959
Monopol-Theater GmbH                       1959-mind.1967

Das verkehrgünstig zwischen Lenau- und Iltisstraße gelegene Kino wurde zur Altweiberfasnacht 1949 mit dem französischen Film "Jugendliebe" eröffnet. Es war der zweite Nachkriegs-Neubau eines Kinos in Köln. Im Gegensatz zu den meisten Neu- und Wiederaufbauten kurz nach dem Krieg war es ein reiner Kinobau ohne Vorrichtungen für Bühnenaufführungen. Im Februar wurde der Saal mit 617 Sitzen eröffnet, der Rang folgte später. Für den jungen Architekten Hans Steuer war es der erste Kino-Auftrag.

Die quadratische Fläche der Außenfront zeigte in großen Neon-Antiqua-Lettern den Namen es Theaters. Sie war in Rauhputz gehalten und sollte sonst keine Werbung zeigen. Alles werbende wurde in die Eingangshalle verlegt, wo entsprechende Vitrinen eingebaut waren. Das Portal war in Metall und Glas gehalten. In die Halle waren eine kleine Garderobe, die beiden Kassen und Toiletten sowie Büro eingegliedert. Später wurden stilgerechte Kolonaden mit Verkaufsräumen angegliedert, die auch auf dem Foto von 2012 erkennbar sind. Der Umgang war mit einer Tapete in Damast-Muster ausgestattet.

Der Saal war mit Holzstühlen ausgestattet, die Lücke auf Lücke standen und bis an die hintere Wand standen, die nischenförmig abschloß. Die beiden Seitengänge waren je 1,80 m breit. Auf einen Mittelgang wurde verzichtet. Auf dem Balkon waren 9 Sitzreihen untergebracht, davon die Balkonloge mit Hochpolstersitzen. Indirekte Beleuchtung und leuchtende Bühnenumrahmung waren farblich abgestimmt.. Die Holzvertäfelung war zum Zeitpunkt der Eröffnung noch nicht angebracht. Hinter den Logen lag der geräumige Bildwerferraum, dem sich Schaltraum und Notbeleuchtungsanlage seitlich anschlossen. Der Vorführer hatte im Gebäude eine eigene Wohnung.

Die technische Einrichtung bestand aus zwei Ernemann VII-B-Projektoren, Sonora-Bildwand und Eurodyn-Verstärker. Der Vorhang hatte eine Zugvorrichtung.

Der Betreiberin Martha Mack stand mit Udo Luck ein erfahrener Fachmann als Geschäftsführer zur Seite. Das Kinotheater zeigte täglich 4 Vorstellungen, Sonntags zusätzlich eine Matinee. W4921

1954 wurde die Technik auf Breitwand mit Raumton umgestellt. Auch der Zuschauerraum erhielt ein neues Gesicht. Im Zuschauerraum war die guckkastenförmige Bühne verschwunden; stattdessen spannte sich in voller Saalbreite ein resedagrüner Vorhang über die vergrößerte, mit einer modernen Panorama-Bildwand eingerichtete Bühne. Auch die Übergänge zu den Seitenwänden erhielten eine neue, geschmackvolle Bespannung. N5482.


Vielen Dank an Benjamin Kohzer für das Bild von 2012

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Datum der Erstellung/letztes Update: 22.06.2019