PRIMUS
- PALAST |
Köln - Ehrenfeld
(Nordrhein-Westfalen), Venloer Str. 312
eröffnet: | Dezember1919 - 07.02.1952 (Wiedereröffnung) |
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geschlossen: | ca. 1963 |
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Sitzplätze: | 500 (1920) - 550 (1938) - 708 (1953) - 609
(1956/1962) |
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Architekt: | Hans Stumpf (Wiederaufbau 1951/52) | ||||
Betreiber: |
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Im Kölner Stadtteil
Ehrenfeld wurden 1919 die "Rheinland-Lichtspiele" eröffnet. Die ersten Betreiber
waren Peter Hinzen und Bernhard Münch, die ihr Unternehmen "Corona Lichtspiel
GmbH" nannten - ein Name , der 100 Jahre später keinen positiven Beigeschmack
gehabt hätte... L1942 Der "Film-Kurier" schrieb anlässlich der Eröffnung in seiner Ausgabe vom 4.3.1920: Das im Dezember eröffnete ´Rheinland-Theater´ in Köln-Ehrenfeld ist für diesen Vorort eine Attraktion. Hier ist zum ersten Mal in Köln versucht worden, die Innenausstattung rein expressionistisch zu gestalten, wofür allerdings das meist aus Arbeitern bestehende Publikum wenig Verständnis haben dürfte. Ein- oder zweimal in der Woche gibt es ein amerikanisches Sensationsdrama: ´Das Todestal´; ´Die Todesfahrt´; ´Der Mord in der amerikanischen Apachenkneipe´." Schon kurz nach der Eröffnung legte Peter Hinzen sein Amt als Geschäftsführer nieder. Mit Nachfolger Arminius Mehnert währte der Kinobetrieb auch nur noch 9 weitere Monate. A2107 Im Herbst 1920 ging das Kino an den Fachmann Heinrich Stüttgen über. 1930/31 gab es ein Intermezzo als "Kino für Jedermann 7", ab 1935 spielte man dann unter dem neuen Namen "Primus-Palast". Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört. 1952 der „Primus-Palast" durch die Besitzer Hürfeld und Schwarze wieder dem Publikum zugänglich gemacht. Betreiber waren Werner Hürfeld, der als weitere Kinos das "Neue Skala-Theater", Köln-Stadtmitte und "Die Kurbel", Bickendorf) sowie die Geschwister Schwarze ("Corso-Filmtheater", Köln-Kalk). Das im Kriege zerstörte Theater erhielt nach den Plänen des ortsansässigen Architekten Hans Stumpf eine ebenso geschmackvolle wie zweckentsprechende Inneneinrichtung. Die Fassade hatte eine vertikale Fensterfront, links und rechts befanden sich je zwei runde Fenster. Der Saal verlief in leichter Schräge, die Leuchtröhren an der Decke waren in Holzvouten eingelassen. Die mattgetönten Wandflächen des Zuschauerraumes wurden mit Akustik-Platten verkleidet und mit Stoff bespannt. Ein auf die übrige Farbgebung harmonisch abgestimmter Bühnenvorhang, gediegene Beleuchtungskörper und die von Kinosessel - von denen 120 gepolstert waren - vervollständigten die Ausstattung. Besonderes Augenmerk widmeten die Besitzer der kinotechnischen Einrichtung des Bildwerferraumes, der mit modernsten Bauer-Maschinen in Rechts- und Linksausführung sowie Klangfilm-Verstärker mit zwei Gleichrichtern von je 75 Amp. bestückt wurde. Das Verstärkergestell lies sich auch während seiner Tätigkeit öffnen, so das die Röhren und Kabelleitungen jederzeit überprüfbar waren. (Wieder-)eröffnungsfilm war "Samson und Delilah". W5210 N5219 E5208+11 Wahrscheinliches Schließungsdatum ist 1963. Zumindest enden in diesem Jahr die Zeitungsinserate. Quelle u.a:Kölner Stadtanzeiger 9.3.1952 Weitere Informationen und ein Foto bei "Köln im Film". |
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Nordrhein-Westfalen zurück zur Startseite Datum der Erstellung/letztes Update: 14.01.2022 |