SCHAUBURG

Krefeld - Uerdingen (Nordrhein-Westfalen), Oberstr. 10

eröffnet: 1919 - 01.12.1928 (Wiedereröffnung)
geschlossen: 28.11.1966
Sitzplätze: 450 (1924) - 600 (1940)  626 (1949)
Architekt: Oscar Rosendahl, Düsseldorf (Umbau 1928) - Hanns Rüttgers (Umbau 1948)
Betreiber:
Emil Radke
Ewald Neuhaus, Düsseldorf
Matthey & Doepp
Heinrich Gante
Ewald Neuhaus, später dessen Erben, Düsseldorf & E. Bettermann
Ilse Bettermann
1919-1922
1923-ca.1926
um1930
Anfang 30er
ca.1933-ca.1944
1946-1966
Kinoname: Olympia
neuer Kinoname: Palast-Lichtspiele
neuer Kinoname: Schauburg





 An dieser Stelle befand sich bereits seit den 1870er Jahren das Hotel Kellner. Es erhielt später die Bezeichnung „Stadtschenke“. Im dazugehörigen Saal des Hotels fanden schon Anfang des 20. Jahrhunderts „kinematographische“ Gastspiele statt, die meist vor über 600 ausverkauften Plätzen abliefen. Der Saal wurde in den 1920er Jahren zu einem Lichtspieltheater umgestaltet. Dieses „Lichtspielhaus feineren Stils“ trug den Namen „Olympia-Lichtspiele“. Es folgten Besitzerwechsel und weitere Umbauten.
1923 erwarb Ewald Neuhaus, Vater der späteren Besitzerin, Frau Ilse Bettermann, das Anwesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hieß die „Schauburg“ „Palasttheater Uerdingen“. Es galt als Haus der Kultur, in dem auch Gastspiele des Stadttheaters und andere Veranstaltungen stattfanden.
1928 erfolgte ein Umbau durch den Düsseldorfer Architekten Oscar Rosendahl. Vorräume und Theatersaal waren jetzt in vornehmen, warmen Farben gehalten, hauptsächlich in Rot, Rosa uund Orange. Moderne Leuchtkörper strahlten im Kassenraum und im Foyer gleichmäßiges Licht aus, während der Saal indirekt beleuchtet wurde. Der goldene Bühnenrahmen konnte durch Mehrfarbenlicht angeleuchtet werden. Ein Vorhang in blauem Seidenvelour schloss sich vor der großen Leinwand. Für die Projektion waren zwei Ernemann-Projektoren Nr. 2 vorhanden. Unter der Bühne befand sich ein großer, versenkbarer Orchesterraum. Notenzimmer, Garderoben für eventuelle Künstlerauftritte und Waschgelegenheiten waren vorhanden. Die große Frischluftanlage sorgte auch für die Temperierung. Wiedereröffnungsfilm war "Marqis d´Eon" L28291 K201190
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kino zerstört, während die „Stadtschenke“ erhalten blieb.
Dank energischer Selbsthilfe konnte das Lichtspielhaus schon im Mai 1946 wieder eröffnet werden. Im Oktober 1948 wurde eine neue Theaterbühne eingebaut. Ab diesem Zeitpunkt fanden regelmäßige Theateraufführungen des Stadttheaters Krefeld statt. Geschäftsführerin war zu dieser Zeit Frau Bettermann. Wiedereröffnungsfilm war  „Fanfaren der Ehe“.
1966 wurde die "Schauburg" wegen Zuschauerschwund geschlossen. Letzter Film: „3-S-3 pokert mit Moskau“. Das gesamte Gelände wurde von einer Düsseldorfer Lebensmittelkette erworben und bebaut.
Quelle u.a:  Krefelds Kinogeschichte(n) (Heinrich Josef Hüttenes)

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Datum der Erstellung/letztes Update: 05.01.2021