KUR - LICHTSPIELE |
Laboe (Schleswig-Holstein), Dellenberg 4
eröffnet: | 1916 |
geschlossen: | ca.1965 |
Sitzplätze: | 400 (1924) - 250 (1930) - 380 (1953) - 177 (1958) - 200 (1965) |
Architekt: | |
Betreiber: | Wilhelm
Stuhr mind.1924-mind.1933 Kinoname:
Welt-LS Hans Stegmann 1937 neuer Kinoname: Stegmann´s LS geschlossen 1940-1949(?) Herbert Winter 1950-mind.1965 neuer Kinoname: Kur-LS |
Die ehemaligen "Welt-Lichtspiele" gingen den Adressbüchern nach zu urteilen wohl mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges ein.
Herr Czieschewski weiß allerdings, daß der Saal schon während des Krieges Ausgebaut und mit eigenem Vorführraum ausgestattet wurde.
Hier ein Text von Dietmar Czieschewsky:
Ab 1950 findet man unter der Adresse wieder ein Kinounternehmen. Die Kino-Adressen Dellenberg 2 und 4 waren tatsächlich 2 verschiedene Kinos. Mein Vater war von 1950 bis 1953 nebenberuflich abends als Kinovorführer in den ursprünglich Kurlichtspielen (Später für kurze Zeit Welt-) in Dellenberg 4 tätig. Im Dellenberg 2 gab es das Kino Probsteier Hof, an den Namen carsa kann ich mich aber nicht erinnern. Beide Kinos sind in den ehemaligen Tanz- und Festsälen eingebaut worden, die sich hinter den Hotels befanden (Dellenberg 2 - Probsteier Hof, Dellenberg 4- Hotel Laboe) Vor dem Krieg gab es eine "gemischte" Nutzung, es wurde ein mobiles Vorführgerät benutzt. Als es im Krieg nichts mehr zu feiern gab und die Männer fast alle an der Front waren (Laboe ist ein Bauern- und Fischerdorf gewesen) wurden die Säle vergrößert und ein professioneller Vorfführraum eingebaut. Ich habe zwei Fotos aus dem Nachlass meines Vateres beigefügt, eine Luftaufnahme des Probsteierhofes Delleberg 2 (siehe dort), hinter dem Hotel sieht man den Festsaal, ich glaube es ist ein Fotos aus einem britischen Flieger. Die Briten haben übrigens die Sitzkapazität mit Gestühl aus einem Kino in Kiel-Wik erweitert... Der Vorführraum ist aus den Kurlichtspielen, in denen mein Vater arbeitete. Das kleine helle Aluminiumkästchen mit der verdeckten Kabelzufuhr ist der nachträglich eingebaute Dreiklanggong. Darunter sehen sie einen großen Schmutzfleck an der Wand. Den habe ich mit meinen Schuhen verursacht, weil ich auf einem Stuhl sitzend (ich war 4-5 Jahre alt) auf das zeichen meines Vaters wartete, den Gong zu bedienen. Für jeden Ton gab es eine Taste, man sieht es auf dem Foto. Rechts daneben die Endstufe des Tonverstärkers für den Saal. Auf der gegenüberliegenden Seite war der Aufrolltisch (oder wie das hieß..). Hier wurde der gerissene Film repariert oder die Filmrolle nach dem Vorführen zurückgespult.
Vielen Dank an Dietmar Czieschewsky für das Bild und die Informationen