LI - LI (Lindenfels - Lichtspiele) |
Langen (Hessen), Bahnstr. 25
röffnet: | 26.04.1919 - 12.03.1949 (Wiedereröffnung) |
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geschlossen: | 1969 |
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Sitzplätze: | 210 (1920) - 600 (1950) - 653 (1954) - 600 (1967) |
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Architekt: | |||||
Betreiber: |
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Jakob Meckes hatte in dem Kopf-an-Kopf-Rennen, wer es denn nun schaffen
würde, im Ort das erste Kino zu eröffnen, knapp die Nase vorne. Stolz nannte er
seinen Vorführungsort das „Erstes Langener Lichtspieltheater“. Dieses war in
seinem Gasthaus „Zum Lindenfels“ in der Bahnstraße 25 untergebracht; die Filme
wurden in einem Saal, der über dem Schankraum lag, gezeigt. Ob Meckes das Kino
selbst betrieb, ist unklar - im Kinoadressbuch 1920 wird Christof Dietzel als
Betreiber genannt. Jakob Meckes hatte zwar im Rennen um die Einrichtung der
ersten Langener Spielstätte gesiegt, aber ihm ging auch schnell der Atem aus. Am
16. April 1921 - nach gerade zwei Jahren - fiel im „1. Langener
Lichtspieltheater“ der vorläufig letzte Vorhang. Erst 1949 hieß es an gleicher Stelle wieder: „Vorhang auf“ in dem jetzt "Lindenfels-Lichtspiele“ genannten Saal. Das Theater bekam außer 43 rotgepolsterten Logensitzen im Parkett einen Rang mit Rangseitensitzen. Die feste Klappbestuhlung im Parkett fasste mit 18 Sitzreihen rund 400 Besucher. Der Raum war in hellbeiger Farbe gehalten und mit moderner Deckenbeleuchtung versehen. Die Bühne fiel mit 12 Metern Breite und 9 m Tiefe recht großzügig aus. Es waren dementsprechend auch Aufführungen der "Städtischen Bühne Frankfurt" geplant. Im Vorprogramm der Filmvorführungen waren Kabarett und Artistik vorgesehen. W4924 Die Nachkriegsbetreiberin Hasselblatt stammte aus der traditionsreichen Familie Höhn, die schon 1907 eines der ersten Frankfurter Kinos – das “Edison-Theater" in der Schäferstraße - eröffnete und vor dem 2. Weltkrieg in Offenbach und Frankfurt ("Central" an der Konstablerwache) aktiv war. W4906 Quelle u.a: op-online.de 1954 wurde das Kino auf CinemaScope umgestellt und mit dem Film "Der Zigeunerbaron" wieder in Betrieb genommen. Die Leinwand - von blauen und goldgelben Vorhängen drapiert - maß 9,40 x 4,10 m. Die Bildwand konnte in den Bühnenhintergrund zurückgeschoben werden, um dem Haus auch Bühnendarbietungen zu ermöglichen. Im Vorführraum standen B 8-Vorführmaschinen. W5444 Bilder finden Sie hier. |