HELI   

Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) , Hemshofstr. 46

eröffnet: 1918 - 03.05.1951 (Wiedereröffnung)
geschlossen: 1964
Sitzplätze: 422 (1930) - 364 (1958)
Architekt: Lateyer & Koch (Wiederaufbau 1951)
Betreiber: Simon Walz                                                      1918                          Kinoname: Schauburg
Gottfried Kraus                                                 1919    L1950
Karl Liebrich , Karlsruhe                                   1920
Ernst Niemann                                                   1921-mind.1922
Christian Benra & Josef Ziegeler                        1924
Christian Benra                                                  1925
Samuel Spiegel                                                  1926
H. Konrath                                                        1928
Karl Babelotzky                                                 1929
Max Braunegger, Frankfurt                                1930 -1936             neuer Kinoname: Atlantik
Familie Mücklich  1936-1944 und 1951-1964                                   neuer Kinoname: Heli

1918 wurde im Ludwigshafener Hemshof ein neues Filmtheater namens "Schauburg" gegründet. Es befand sich im ehemaligen "Hosp´schen Saal" in der damaligen Gellertstraße ( heute Hemshofstr ). Erster Betreiber war Simon Walz. In der Folgezeit gab es sehr häufig Besitzerwechsel. 1931 wurde eine Tonfilmanlage eingerichtet. Im Volksmund hieß das Kino "Hemshofschachtel" - das heutige Theater gleichen Namens bezieht sich darauf...

1936 übernahm Karl Mücklich das Haus und leitete es bis zur Zerbombung 1944. Herr Mücklich wurde 1900 in Radeberg / Sachsen geboren . Durch einen Job als Chauffeur eines Hotel- und Kinobesitzers in Meuselwitz / Thüringen knüpfte um 1925 er erste Kontakte zur Filmwirtschaft. 1931 pachtete er in Altenburg ein heruntergewirtschaftetes Kino und betrieb es mit Erfolg bis 1935, als der Pachtvertrag vom Inhaber - der das Theater nun selbst leiten wollte - gekündigt wurde. Durch eine Annonce in einer Fachzeitschrift wurde er auf das Lichtspielhaus in Ludwigshafen aufmerksam und entschloss sich zum großen Schritt. Am 5. November 1944 wurde das Gebäude zerbombt .

 Seine Frau Ida pachtete nach dem Krieg zunächst das Metropol und sorgte in Eigenregie für den Aufbau des Theaters in der Hemshofstraße. Wiedereröffnung war 1951 mit dem Revuefilm "Auf einer Insel mit Dir". Als neuen Namen wählte man "Heli" als Kurzform für "Hemshof-Lichtspiele". Eine breite Passage führte von der Straße zum Foyer mit übersichtlicher Kasse. Der Saal wies zwei Besonderheiten auf: eine zur Bühne abfallende Decke , die gleichzeitig unter Verzicht auf ein Bühnenportal den Bühnenausschnitt begrenzte. Die akustischen Verhältnisse waren durch einen Neoplax-Wandbelag sehr gut. Im Vorführraum standen zwei FH66-Maschinen mit HI-Lampen und eine Lorenz-Tonanlage. Gespielt wurden überwiegend amerikanische Filme manchmal auch Kulturfilme. Wie in allen Vorstadtkinos sank in den 60er-Jahren das Publikumsinteresse rapide und 1964 entschloss man sich zum Verkauf an die Stadt Ludwigshafen. Als letzter Film wurde am 2.März "Grün ist die Heide" (oder laut Autor Herbert Baum "Das Posthaus im Schwarzwald") gezeigt. Die Stadt Ludwigshafen baute das Kino zum "Bürgerzentrum Nord" aus , welches bis heute sein Domizil in diesem Gebäude hat. N5135 W5145 E5131

    

Heli Mitte 50er


Heli 2003

Vielen Dank an Martin Mücklich für die Bilder und  Informationen                                                                                  

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Datum der Erstellung/letztes Update: 11.11.2021