UNION |
Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), Ludwigstr. 14-18
eröffnet: | 5.10.1906 - 30.10.1953 (Wiedereröffnung) |
geschlossen: | 31.12.2000 |
Sitzplätze: | 500 (1918) - 200/95/100 (1980) |
Architekt: | Emil Spickert, Mannheim (Neubau 1953) |
Betreiber: | Allgemeine kinematographische
Theatergesellschaft 1906 Kinoname.
Kinematographen-Theater neuer Kinoname ab 1907: Union Adolf Weygand mind.1918-1930 Kornelius Helfrich, Schwetzingen 1930-1943 K30118 Betty Spickert & Clara Blanck, später Spickert-Betriebe 1953-2000 |
Das erste ortsfeste Kino Ludwigshafens wurde von der überregional agierenden "Allgemeinen kinematographischen Theatergesellschaft" im Oktober 1906 eröffnet. Seinen Namen "Union" erhielt es ungefähr ein Jahr später. Die Adresse war Ludwigstr. 40
1911 wurde ein neuer, größerer Saal als Anbau an das Vorderhaus des Hauses Ludwigstraße 14-16 errichtet. Über einen Durchgang im Vorderhaus erreichte man durch den überdachten Hof das Foyer.
1943 schwer beschädigt, wurde 1953 ein Neubau - durch
die Verbreiterung der Ludwigstraße etwas gegen den Rhein versetzt - errichtet, der
von den Spickert-Betrieben geführt wurde. Mit dem einstigen, von Bomben
zerstörten Union an diesem Platz hatte es außer dem Namen nichts mehr gemein.
Mit 760 Sitzplätzen war es mehr als doppelt so groß. Und es fungierte jetzt ein
Erstaufführungstheater, das sechste von Ludwigshafen. Es erstand in viereinhalb
Monaten unter Leitung des Mannheimer Architekten Emil Spickert. Dessen Ehefrau,
Bärbel Spickert, war zusammen mit der Inhaberin der Odeon-Lichtspiele in der
Hauptstraße von Heidelberg, Clara Blank, Besitzerin des neuen Kinos.
Die geschmackvolle Innenausstattung war in Braun-Grün
gehalten. Die Wände des eiförmigen und leicht ansteigenden Zuschauerraums waren
abwechselnd mit braunen und grünen Kunststoffbahnen bespannt. Die gepolsterten
Sitze waren mit Holz verschalt und hatten einen Reihenabstand von 90 cm.. Eine
erhöhte, durch Glaswände abgetrennte Raucherloge, wo während der Vorstellung
geraucht werden durfte, hatte 60 Plätze, war bei der Eröffnung aber noch nicht
in Betrieb. Die neuneinhalb Meter breite Leinwand konnte auf 13 Meter ausgezogen
werden. Im Vorführraum, wo derselbe Wilhelm Lorenz amtierte, der bereits im
alten Union Vorführer war, standen zwei Ernemann X-Maschinen. Bemerkenswert war
das ungewöhnlich helle Foyer, das durch eine gediegene Mocca- und Coca-Cola-Bar
abgeschlossen wurde. W5346 N5386
E5345
Mitte der 70er in 3 Säle geteilt, stellte das Kino am 31. Dezember 2000 nach der Eröffnung der Village-Kinos in der Walzmühle den Spielbetrieb ein.
Seitdem stand das Haus leer. Erst Ende 2006 wurden Baumaßnahmen eingeleitet. Das Gebäude wurde sorgsam entkernt - um 2 Jahre später dann doch abgerissen zu werden...
weitere Informationen im Buch "Lebende Bilder unserer Stadt" von Herbert Baum
Datum der Erstellung/letztes Update: 27.06.2022 - © allekinos.com