UNION

Lüneburg (Niedersachsen), Reichenbachstr. 1

eröffnet: 1910
geschlossen: 2000
Sitzplätze: 350 (1918) - 400 (1924) - 485 (1931) - 500 (1935) - 601 (1942/1949) - 522 (1958/1979) - 196/78/107/70/42 (1982) - 200/60/100/70/40 (1999)
Architekt: Hess
Betreiber*in:
Wilhelm Meyer
Mimi Meyer, Walter Behm
Wilhelm, ab 1958 Erna Kollmer
Union FT GmbH Günther Fokuhl & Stephan Rißmann, später Jürgen Hinte
mind.1918-1927
1928-1932
1933-1980
1981-2000



Betreiber Wilhelm Kollmer stammte ursprünglich aus Westpreußen (Marienburg) und betrieb dort vor dem 2. Weltkrieg einen Theaterpark. Zusätzlich expandierte er nach Lüneburg. Im Kinoadressbuch 1935 wird er noch als Willi Kollekowski gelistet - anscheinend lies er seinen Namen im Trend der Zeit eindeutschen. Das "Union" war schließlich das einzige Kino, das ihm ab 1945 übrig bleib.  E5645

Nachdem das Haus 12 Jahre lang von den britischen Truppen benutzt wurde, gab es ab 1957 wieder Spielbetrieb für das deutsche Publikum. Zuvor wurde das Kino gründlich renoviert und die technische Ausrüstung erneuert. Der beauftragte Architekt Hess baute zuvor schon das "Capitol" und die "Scala". Mit einer imposanten Marmorfassade und dem großzügigen Vordach beherrschte das Theater die Ausfallstraße nach Hamburg. Die geräumige Kassenhalle erhielt einen Marmorfußboden und indirekte Beleuchtung. Sehr einladen wirkte das untere, modern gestaltete Foyer. Der Zuschauerraum erhielt durch die goldfarbene Damast-Wandbespannung, die gelbe Kunstlederverkleidung der Seitengänge, den türkisfarbenen Vorhang. die hellrote Cord-Polsterbestuhlung und die modernen Beleuchtungskörper eine intime Note. Ein weiterer, bequem ausgestatteter Aufenthaltsraum mit farbigen Sofas und grau-Weißen Hockern befand sich auf dem Balkon. Die Platzzahl wurde um 50 auf 540 reduziert, um jedem Zuschauer bei allen Bildformaten eine gute Sicht zu ermöglichen. Treppen und Räumlichkeiten waren mit einem dunklen "Continental"-Fußbodenbelag belegt. Eine moderne Klimaanlage regelte die Temperatur. Die technische Ausrüstung bestand aus Bauer B 8-Maschinen, Klangfilm Verstärkeranlage und Gleichrichter und einer 8,70 m breiten "Sonora"-Plastikbildwand. für alle Breitwandverfahren incl. CinemaScope. Erster gezeigter Film war "Sissi, die junge Kaiserin".  
E5645 E5722 W5712

Mit der Übergabe von Familie Kollmer an die Union FTB erfolgte ein Umbau zum Kinocenter mit 5 Sälen.


Nach der schließung 2000 wurde aus dem Kino nach 5 Jahren Leerstand das Restaurant "
Capitol".


Saal 1957 (Bildquelle: Filmwoche 15/1957)

Ein weiteres Foto sehen Sie
hier.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 13.12.2024 - © allekinos.com