In der Weinbaugemeinde Maikammer wurde im
Sommer 1955 das neue Haus der "Kurpfalz-Lichtspiele" eröffnet. Besitzer
war Hugo Liborius zusammen mit seiner jungen Frau. Beide hatten in
unermüdlicher Arbeit und zähem Aufbauwillen Widerstände und Vorbehalte
von behördlicher Seite zu überwinden verstanden und konnten nun
auf das fertige Werk blicken, an dem auch die geschickte Planung des
Architekten Philipp Weitzel aus Ludwigshafen ihren Anteil hatte.
Das 224 Plätze fassende Haus war ein Umbau, das aus einem ehemaligen
Kelterhaus entstanden war. Der lichtblauen Wandbespannung aus Acella
stand eine helle Spanfaserplatten-Decke gegenüber, die von einem gut
kontrastierenden gelben Seidensatin-Vorhang der Firma SteegmüIller,
Stuttgart, und acht geschmackvollen Fischer-Leuchten ergänzt, dem
Raum eine behagliche und intime Note gaben. Die Warmluftheizung
lieferte Esch, Mannheim; auf dem Betonboden waren Asphalt-Platten
verlegt. Ein kleines Foyer mit einer repräsentativen
Ausstellungsvitrine und zwei Schaukästen rundeten das Bild ab.
Technisch war das Haus mit zwei Bauer M 7-Projektoren und einer
Klangfilm-Tonanlage ausgerüstet. Die Vorführung von Breitwand- und
CinemaScope-Filmen (Lichtton) war gewährleistet. Die eingebaute
"Ideal"-Bildwand wurde normal mit 2,70 x 3,75 - breit mit 2,79 x 5 und
bei Cinemascope mit 3,70 x 6,40 m bespielt. E5536
Die "Kurpfalz-Lichtspiele" bestanden laut Kinoadressbüchern in
unveränderter Form bis 1977.
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