CAPITOL |
Mannheim (Baden-Württemberg), Waldhofstr. 2
eröffnet: | 1916(Colosseum) 1928 (Neubau Capitol) |
geschlossen: | 1996 |
Sitzplätze: | 650 (1917) - 550 (1924) - 1200 (1930) - 1105 (1958) - 650 (1982) |
Architekt: | Paul Darius (Stuttgart) |
Betreiber: | Albert
Verrier 1916-1927
Kinoname:
Colosseum L1728 Familie Müller 1928-1981 neuer Kinoname: Capitol Familie Spickert 1981-1996 |
1916 richtete Albert Verrier im ehemaligen Tanzlokal
"Der alte Kersebaum" - ein um 1900 erbautes Etablissement - ein
Lichtspieltheater ein. Eröffnung könnte allerdings auch erst 1917 gewesen sein,
zumindest deutet eine Nachricht in der "Lichtbildbühne" auf Sommer 1917 hin.
Das Grundstück wurde 1927 von Georg Müller erworben und das vorhandene Gebäude abgerissen.
Architekt Paul Darius, der um die gleiche Zeit auch das sehr ähnliche Heidelberger "Capitol" plante, entwarf ein 1200 Personen fassendes Theater mit Balkon im Stil der "neuen Sachlichkeit". Die eiförmige Kuppel des Rundbaus hat 25 Meter Durchmesser.
Eröffnungsfilm war Murnaus "Sunrise".
Den Krieg überstand der Bau unbeschadet. Bereits 1945
wurde das Kino wiedereröffnet. In den ersten Nachkriegsjahren gab das
"Heidelberger Volkstheater" Operetten-Vorstellungen auf der 10 Meter breiten und
6 Meter tiefen Bühne. W4950
Aufgrund der zunehmenden Konzentration in der Branche verlor das “Capitol” in den 70er-Jahren mehr und mehr seinen Status als Erstaufführungstheater und spielte hauptsächlich B-Pictures. Zu dieser Zeit erfolgte auch die Umorientierung hin zu Konzertveranstaltungen.
1981 entschloss sich Georg Müller zum Verkauf.
Ursprünglich sollte das Haus zum Supermarkt umfunktioniert werden, aber die
Denkmalschutzbehörde legte ihr Veto ein. So übernahm Konkurrent Spickert das
Kino und betrieb es als Filmkunsttheater. Pläne für zwei weitere Säle im
Untergeschoss scheiterten am hohen Grundwasserspiegel. 1982 wurde im
Garderobenteil des Foyers der Minisaal "Casablanca" eingerichtet ,wo zunächst
Filme in Originalfassung liefen .Weiterhin wurde das Kino auch als Konzertsaal
vermietet. Die 90er-Jahre waren durch Zuschauerschwund und häufige Umstellungen
im Programmkonzept geprägt . Mit dem Einzug der Multiplexe wurde der Kinobetrieb
1996 eingestellt. Seit 1998 ist das “Capitol” an einen Konzertveranstalter
vermietet. Die Leinwand wurde zugunsten eines größeren Bühnenraumes demontiert. DF8202
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Capitols.