MANNHEIM Biograph

Ähnlich wie beim benachbarten "Badenia" sind die Informationen über das kleine Ladenkino - im Volksmund nach seinem Besitzer "Wasserle" genannt - in der Lokalpresse äußerst dürftig. Lediglich im gerichtlichen und polizeilichen Teil des "General-Anzeigers" findet man manchmal kleine Nachrichten. So wurde der kurzzeitige Betreiber Rollert - der auch einen Gerichtsprozess gegen den Kinogründer Wasser führte - 1914 wegen Betrugsversuchs verurteilt. Am 3. Januar 1914 randalierte ein Betrunkener im Kino und leistete Widerstand gegen den Saalordner und die herbeigerufene Polizei. In den engen Kintopps des neuen Arbeiterviertels war wohl immer viel los.

Mit Beginn des ersten Weltkrieges schloss das Kino wieder seine Pforten. Das Gebäude überdauerte den 2. Weltkrieg, Spuren der Kinozeit sind aber nicht mehr zu erkennen.