Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen),
Bahnhofvorplatz
eröffnet: |
22.12.1953 |
geschlossen: |
1976 / 1985 (Bambi) |
Sitzplätze: |
798 (1958/1967) - 163 (Bambi 1978) |
Architekt: |
Hanns Rüttgers & Ludwig Hinrichs - Günter Ritter, Düsseldorf (Renovierung Bambi 1974) |
Betreiber: |
Emil Kleine-Brockhoff 1953-1974 Merkur
FTB
1974-1985
|
Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts war das Grundstück am Bahnhofsvorplatz noch mit einem Wohn- und
Geschäftshaus bebaut. Im Erdgeschoss befand sich unter anderem ein
Zigarrenladen. Doch im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus bei einem Bombenangriff
zerstört. In den ersten Nachkriegsjahren entstand der Kino- und Hotelkomplex,
Eigentümer war Emil Kleine-Brockhoff. Auch ein Reisebüro, eine Woolworth-Filiale
und das Tanzlokal "Töff-Töff" zogen ein. 1958 ließ Kleine-Brockhoff sein Hotel
"Stadt Gladbach" um einen achtstöckigen und 24 Meter hohen erweitern. Er stand
fortan zwischen Altbau und Kino "Lichtburg". Rund 80 bis 90 Betten hatte das
Hotel nun, vorher waren es 20 weniger.
1973 machten "Stadt Gladbach", die
Kinos "Union" und "Palette" sowie das "Töff-Töff" Schlagzeilen: Wegen baulicher
Mängel musste alles vorübergehend geschlossen werden. Ein Jahr später übernahm
die Merkur-Filmtheater-Gesellschaft die Lichtspielhäuser, die dann 1976 in
Flammen standen. "Um 2 Uhr sind mehr als 50 Männer der Feuerwehr im Einsatz. Sie
pumpen aus 19 Rohren Wasser in den Gebäudekomplex", hieß es am 16. Januar 1976
in der Rheinischen Post. "Die Männer kämpfen sich in dem schier
undurchdringlichen, weil sehr verwinkelten Gebäude mit Atemschutzgeräten durch
den dichten Qualm. Abgerissene Kinoplakate flattern umher. An den Türrahmen
wachsen Brandnester hoch." Es entstand ein Schaden in Höhe von mehr als einer
Million Mark.
Nur das vierte Kino, das "Bambi", wurde nicht zerstört.
Dort ging der Betrieb weiter, die Merkur-Filmtheater-Gesellschaft kündigte an,
den übrigen Teil des Lichtspielkomplexes zu renovieren. Bereits 1979 kamen dann
in der Stadt Pläne auf, den Standort für ein Hotel- und Geschäftshaus zu nutzen.
1985 war es entschieden: Die Gebäude aus den 50-er Jahren wurden abgerissen. Das
ebnete dem Vitus-Center den Weg.
Quelle:
rp-online
Im Zuge der baulichen Neuordnung des
Bahnhofsvorplatzes entstand in Mönchengladbach — nach Entwürfen der Architekten
Hanns Rüttgers und Dipl-Ing. Ludwig Hinrichs — die rund 830 Besucher fassende
Lichtburg. Theaterbesitzer Emil Kleine-Brockhoff übergab das repräsentative Haus
zu Weihnachten mit Schorchts „Königlicher Hoheit" seiner Bestimmung. Die
Außenfront der Lichtburg besticht durch ihre moderne und klare Linienführung.
Breite Treppenaufgänge führen in das im ersten Obergeschoß gelegene
Theaterfoyer. Der Zuschauerraum ist in türkisgrünen Farben gehalten. Bequeme
Kino-Sessel (Schröder & Henzelmann) gestatten ungehinderte Sicht auf die mit
einer CinemaScope-Bildwand eingerichtete Bühne. Ein silbergrauer Paradevorhang
(Dekorationen: Hammann KG, Düsseldorf) schließt die Bühne zum Parkett hin ab.
Die reizvoll gestaltete Stuckdecke (Kunstwerkstätte Prof. Lauermann, Düsseldorf)
mit indirekter Beleuchtung rundet den festlichen Eindruck. Moderne
kinotechnische Apparaturen lieferte UFA-Handel, die leistungsfähige Be- und
Entlüftungsanlage W. Zimmerstädt, Wuppertal.
Quelle: Der neue
Film 3/1954
Das Bambi wurde 1974 nochmals
renoviert und die Anzahl der Sitze dabei von 210 auf 161 reduziert. Die neuen
Sessel waren in Stoff abwechselnd uni blau und gestreift bezogen. An
abgehängten Leisten befanden sich Punktstrahler, die sowohl die Wände als auch
den Vorhang beleuchteten.
Saal 1954 (Bildquelle: Filmblätter 25/55)
zurück zur Mönchengladbach-Liste
zurück zur Liste Nordrhein-Westfalen
zurück
zur
Startseite
Impressum
und Datenschutzerklärung
Datum der Erstellung/letztes
Update: 26.01.2020