ABC

München (Bayern), Herzogstr. 1a

eröffnet: 07.10.1914
geschlossen: in Betrieb
Sitzplätze: 175 (1921) - 271 (1958) - 156 (2005)
Architekt:  
Betreiber: Jakob Schönberger                                             1914-1917 (mit Verpachtung 1916)      Kinoname : Odeon   L1470
Albert Sternbacher                                              1918-1928
Anton Ankenbrandt                                             1928-1929
Paul Hofbauer                                                     1930
Josef Lun                                                            1931-1932
Clara und Franz Mutter                                       1933- 1967, ab 1952                             neuerKinonName : ABC
Familie Kuchenreuther                                         1.4.1967-2024                                                                              E6724
Mattias Wild, Daniela Bergauer & Michael Hehl   seit 29.3.2024

Das 1914 eröffnete Kino änderte 1952 seinen Namen in "ABC", um Verwechslungen mit dem "Filmcasino am Odeonsplatz" zu vermeiden.

In dreiwöchiger Bauzeit wurde das Kino 1958 von Grund auf renoviert. Zur Wiedereröffnung präsentierte sich das 270-Plätze-Haus als eines der modernsten Münchner Bezirkserstaufführungstheater. Der durch bauliche Veränderungen gewonnene Raum wurde zu einer Vergrößerung der Sitzreihenabstände genutzt. Eine neue Hochpolsterbestuhlung lieferte die Firma Kamphöner, Bielefeld, als Sonderanfertigung nach den Wünschen des Theaterbesitzers. Die moderne Klima-Turbinen-Anlage sorgte sowohl für Frischluftzufuhr als auch für Umluft-Heizung. Besondere Sorgfalt wurde auf eine erstklassige Akustik gelegt. Und doch konnte Theaterbesitzer Franz Mutter noch nicht alle seine Vorstellungen von einem idealen Kleintheater verwirklichen. Er, der damals bereits seit 50 Jahren in der Kinobranche tätig war und 1933 das Kino (damals noch unter dem Namen Odeonslichtspiele) übernahm, plädierte nachdrücklich für die Erschließung des Einkanal-Magnettons für mittlere und kleinere Theater. Er war davon überzeugt (und konnte aus seinen Abrechnungen eindrucksvolle Beweise dafür anführen), daß die Qualität der Bild- und Tonwiedergabe entscheidend dazu beizutragen vermag, die Klein- und Mitteltheater — das Fundament der Filmwirtschaft — gegen die drückende Konkurrenz des Fernsehens abzuschirmen. Und darum sagte er: „Aus diesem Grunde sollte uns mittleren und kleinen Theatern der Einkanal-Magnetton, der nachweisbar eine gewaltige Qualitätssteigerung gegenüber dem Lichtton in der Wiedergabe bringt, nicht länger vorenthalten bleiben, um so mehr, da der Einkanal-Magnetton für die Raum Verhältnisse der genannten Filmtheatergrößen vollkommen ausreicht." Übrigens hatte sich Mutter schon seit Beginn des Tonfilms für die tontechnischen Belange der Kleintheater eingesetzt. 1930 entwickelte er die Nadeltonfilm-Synchron-Apparatur, System Mutter, eine der damals preisgünstigsten Tonfilm-Apparaturen der Welt, die jahrelang als Zwischenlösung in kleineren Häusern benutzt wurde, denen nicht über Nacht die Anschaffung der sehr teuren neuen Tonanlagen möglich war. N5873

Seit der Übernahme durch die Kuchenreuther-Betriebe hat sich das kleine, mittlerweile mehr als 100-jährige Kino, fest in der Münchner Arthaus-Kinowelt etabliert.

   
Fotos von 2003

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Datum der Erstellung/letztes Update: 31.03.2024 - © allekinos.com