München
(Bayern), Türkenstr. 89a
eröffnet: |
15.05.1926 |
geschlossen: |
1944 |
Sitzplätze: |
840 (1927) - 735 (1940) |
Architekt: |
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Betreiber: |
Marie
Zach
Georg Zach |
1926-1932
1933-1944 |
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Gegenüber der
"Akademie der bildeten Künste" eröffnete die rührige Kinobetreiberin Marie Zach
1926 das "Capitol" durch Umbau einer großen, hinter der Häuserfront versteckten
Autogarage. Frau Zach betrieb zuvor schon 6 andere Kinos in München und vier
weitere in Bayern. Die Außenfassade war einfach gehalten und
zeigte nur den transparenten Schriftzug "Capitol".
Die Bühne war von einem
starken Profil eingerahmt, das zur Aufnahme der Bühnenbeleuchtung diente, denn
es waren auch kleine Theateraufführungen möglich. Zur Projektion standen mehrere
Hahn-Goerz-Geräte zur Verfügung.
Die Feierlichkeiten zur Einweihung begannen
mit Rossinis Ouvertüre zu "Wilhelm Tell", dirigiert von Kapellmeiste H. Smith.
Aline Arnold vom Münchner Staatstheater trug anschließend einen von Hermann Roth
verfassten Prolog vor. Fritz Basil (ebenfalls Staatstheater München) eröffnete
mit einer schwungvollen Rede das neue Lichtspieltheater offiziell. Als erster
Film lief dann der von der Ufa produzierte chinesische Marionetten-Märchenfilm
"Das Land des Glücks". Anschließend die Uraufführung des Films "Der dumme August
des Zirkus Romanecki". L26120
Frau Zach, die ursprünglich aus Metz
stammte, eröffnete am 11. Mai 2009 mit den "Ohlmüller -
Lichtspielen" ihr erstes Kino in München. Ihrer Initiative dankten
in den darauffolgenden Jahren eine ganze Reihe Münchener Kinos ihr Entstehen:
Das "Thalia-Theater" - ein Haus in der Dachauer Straße -, die "Rumford -
Lichtspiele", das "Eden -Theater", die "Lilien Lichtspiele" und am Wittebacher
Platz Auch der 1. Weltkrieg lähmte ihren Expansionsdrang nicht: es entstand das
Münchener Kino am Ostbahnhof. Wiederum, als nach der Inflation die Periode der
modernen Neugründungen in München begann, eröffnete sie die Reihe mit dem
"Capitol", welches auch die erste Kino-Orgel erhielt. 1929 umfasste die Gruppe
der Zach-Theater die Häuser: "Capitol", "Ostbahnhof-Lichtspiele",
“Wittelsbacherplatz-Lichtspiele”, "Isabella-Lichtspiele", "Harras-Lichtspiele"
und Franziskaner-Lichtspiele" sowie drei Theater in Regensburg und eines in
Straubing.
In den späten 1920er-Jahren begann Frau Zach ihr Unternehmen auch
nach der vertikalen Seite hin auszudehnen. Sie gründete den "Doco-Verleih",
später die "Mercedes", übernahm die "Continent" und schließlich die "Orbis".
Diese verschiedenen Firmen wurden zur "Mercedes" zusammengefasst. Mit der
"Mercedes" begann sie auch zu fabrizieren. Ihre beiden Erstlinge, der
Eddy-Polo-Film „Die Eule“ und der Beck Gaden - Film „Der Grenzjäger" brachten
gute Geschälte. Der überraschende Erfolg der speziell für Kinder berechneten
Märchenfilme veranlasste eine im früheren Bavaria-Atelier entstandene
Märchenfilmreihe.
Im Krieg wurde das Kino zerstört. Nachfolgebau in
unmittelbarer Nachbarschaft war das heute (2018) noch existierende
"Arri".
Ein historisches Bild finden Sie hier.
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Datum der Erstellung/letztes
Update: 11.01.2021