München
(Bayern), Blumenstr. 29
eröffnet: |
05.11.1924 |
geschlossen: |
1936 |
Sitzplätze: |
750 (1928) - 700 (1934) |
Architekt: |
Wilhelm Borchert (Theaterbau1892),
Geo Wiesengrund, München (Kinoeinbau) - Georg Friedrich Lutz (Umbau 1926) - Ludwig Christian Lutz (Umbau 1928)
|
Betreiber: |
Johann Neponuk Hausner
1924-1925
Kino-Pacht Gmbh Gf: Josef Fimanns
1925
Wilheim Sensburg
1925-März1927 K25972
Münchener Lichtspielkunst A.-G. (Emelka)
April 1927-1929 L2782 Wilhelm
van
Laak
1929
Minnie
Zinnow
1929-1930
Emelka
1930-1931
Wilhelm
van
Laak
1931-1932
Ferdinand Einbeck
1933-1934
Emil Schmid
1934
Ferdinand Einbeck
1934-1936
|
Die "Blumensäle", die zuvor als Volkstheater
gedient hatten (und in denen 1899 auch schon Filmvorführungen stattfanden),
wurden 1924 in ein repräsentatives Filmtheater umgebaut. Der in Weinrot und Grün
gehaltene Saal war mit originellen Figuren (Entwurf: Salzmann & Parzinger)
geschmückt. Die Projektionsfläche wurde so angebracht, das es in möglichst
kurzer Zeit möglich war, von Film auf Theater umzustellen. Die 20 Mann starke
Kapelle stellte zum Zeitpunkt der Eröffnung das größte Kinoorchester Münchens
dar, so wie auch das Kino das größte der Stadt war). L24132
Das Theatergebäude befand sich in der
zweiten Reihe - man musste erst durch eine Einfahrt über den Hof gehen.
Trotz
seiner Größe war das Kino aufgrund seiner Lage an ein bestimmtes Publikum
angewiesen. Zur Hebung ses Besuchs wurden "Kategoriekarten" angeboten. Die
"Süpro" war eine Vereinigung aus dem Publikum, die zu ermäßigten Preisen
Kinovorstellungen sehn konnte und die nach und nach aus dem Kreis ihrer
Mitglieder eine Produktionsgenossenschaft bilden wollte. Vorstand des Vereine
war Kinoleiter Firmann, der auch nach dem Betreiberwechsel 1925 dem Kino
erhalten bleib. K25952
Die Eröffnungsfeier war nicht perfekt: Geladene Gäste mussten wegen
Überfüllung zurückgewiesen werden und statt dem geplanten (aber nicht
eingetroffenen) Film "Rosenmontag" wurde "Frühlingsfluten" gezeigt.
Wilhelm
Sensburg versuchte nach der Übernahme des "Film-Palastes" wieder zusätzlich ein
Varietéprogramm zu etablieren, was aber von der Stadtverwaltung verweigert
wurde, obwohl durch den Konkurs einiger kleinerer Bühnen unter den Schauspielern
eine große Arbeitslosigkeit bestand. L27001
Zu unschönen Szenen kam es 1927, als
bestellte Provokateure der NSDAP hier und im "Lichtspielhaus" die Vorführungen
des Films "Panzerkreuzer Potemkin" störten, um so ein Aufführungsverbot des
bayrischen Innenministeriums zu erwirken. L2780
Die "Emelka" beauftragte Architekt Lutz 1927 zu einem weiteren Umbau.
Direktor Eugl begrüßte die Gäste zur Wiedereröffnung im Herbst mit dem Film
"Sif, das Weib, das den Mord begann" mit Grete Mosheim und Paul Wegener.
L27215
Mitte
1929 ging das Kino von den Händen der “Emelka” zu Herrn van Laak über.
Dieser geriet aber danach derart in finanzielle Schwierigkeiten, das er
nicht nur die meisten seiner früheren Theater, wie Karlsplatz-Theater,
Museums-Lichtspiele usw. verkaufen, sondern auch die fälligen Wechsel
gegenüber der "Emelka" nicht mehr zu decken mochte. In seine Rechte
trat Frau Minnie Zinnow, die Hauptinhaberin der GmbH-Anteile der
"Scala-Lichtspiele'' und übernahm damit die Pachtverträge gegenüber der
Blumensäle-Gesellschaft als Hausbesitzerin des "Filmpalastes". Im Mai
1930 gab sie das Kino dann an die "Emelka" zurück, die es ihrerseits 16
Monate später wieder an von von Laak geleitetes privates Konsortiums
weitergab. K29304 K30126 K31240
Schon 1936 schloss das Kino.
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Datum der Erstellung/letztes Update: 15.12.2021