In
München-Bogenhausen, dort, wo bisher theatermäßig ein "toter Winkel"
bestand, eröffnete Anna Ittlinger 1952 ihr neues 400-Platz-Theater, das
"Gloria", erbaut. Dipl.-Ing. Atzenbeck, der schon über 60 Filmtheater
plante und errichtete, hatte die architektonische Leitung, während ihr
Bruder, Herr August Koch, der die Geschäftsführung des Theaters
übernahm, für die Bauleitung zeichnete. Durch ein in grünen und grauen
Tönen gehaltenes und mit Solnhofener Platten ausgelegtes Foyer, dessen
besondere Zierde ein messinggeschmiedeter Lüster war, betrat man
den geschmackvollen Zuschauerraum. Er war in hellen Tönen gehalten, die
in der indirekten Beleuchtung gut zur Geltung kamen. Die Wände waren
mit Gipsplatten verkleidet, die unter einer Tapete verschwanden. Die
Firma Löffler stattete ihn mit einer mit rotem Cord hochgepolsterten
Bestuhlung aus. Der Reihenabstand betrug 85 cm.Die Klimaanlage baute
die Firma Geluna ein. Von der Bild- und Tonqualität konnten sich
während der Osterfeiertage bereits einige Tausend Bogenhausener bei dem
Startprogramm "Primanerinnen" überzeugen. Ein in den höchsten Spitzen
wie in den Bässen gleichmäßig ausgewogener Ton erfüllte den Raum,
dessen mit einer indirekten Beleuchtung umzogene Decke mit
Akustikplatten belegt und dessen Bildwerfer-Rückwand (ebenfalls aus
akustischen Gründen) gepolstert war. Im Vorführraum standen Ernemann
IX-Projektoren. N5231
E65220
Auffällig sind die zahlreichen Betreiberwechsel. Inhaberin Anna
Ittlinger betrieb das Kino dreimal selbst, um es in den letzten Jahren
an ihren Geschäftsführer Max Härtl zu verpachten. Nach der
Kinoschließung wurde der Saal in eine Kirche umgewandelt, ehe das
freistehende Gebäude später abgerissen wurde.
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