GLORIA - PALAST |
München (Bayern), Karlsplatz 5
eröffnet: | 28.08.1956 |
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geschlossen: | in Betrieb |
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Sitzplätze: | 800 (1958) - 609 (1995) - 490 (1998) - 240 (2020) |
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Architekt: | |||||
Betreiber: |
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Ilse Kubaschewski eröffnete dieses Glanzkino im August
1956 inmitten von München, am Karlsplatz ( Stachus ).Die wohl bekannteste Frau
des deutschen Nachkriegsfilms, Ilse Kubaschewski, wurde 1907 in Berlin geboren.
Dort begann ihre Liebe zum Film und dort lernte sie das Verleihgeschäft kennen
und beherrschen. Die liebevoll „Kuba“ genannte Unternehmerin gründete 1949 die
„Gloria-Film“, bis zum Verkauf im Jahr 1974 eines der erfolgreichsten deutschen
Verleihunternehmen. Daneben produzierte sie zahlreiche publikumswirksame Filme,
die Millionen Zuschauer begeisterten. Nach dem Verkauf der „Gloria-Film“
konzentrierte sie sich auf ihr Kino, den „Gloria-Palast“ in München, und die
Verwertung ihrer Filme der Gloria-Filmproduktion. Seit Beginn der 1980er Jahre
lebte sie zurückgezogen am Starnberger See und gründete 1994 die Ilse
Kubaschewski Stiftung. Sie verstarb 2001 in Starnberg, im Alter von 94 Jahren.
Im rechten Vorhang sind die Initialen IK in geschwungener prachtvoller Schrift
noch heute zu lesen. Das Kino war als eigener Bautrakt in das sechsstöckige Verwaltungsgebäude der "Gloria Film GmbH" eingebettet. Über einen eigenen Vorhof mit Springbrunnen erreichte man das Theaterfoyer. Der Saal wird von einer Stuckdecke gekrönt, in die eine große Hohlkehle zur Aufnahme der indirekten Neon-Beleuchtung eingebaut ist. Die Wände waren etwa in Augenhöhe mit einem Nussbaum-Paneel verkleidet,während die übrigen Wandflächen bis zur Decke mit rotem Samt bespannt waren. Einige Zierwandleuchten ergänzten das indirekte Licht. Das Parterre nahm etwa 650, der weitauslaufende Balkon ca. 150 Personen auf. Der Besucher saß auf gummibezogenen Wannensitzstühlen. Die CinemaScope-Spezialbildwand nach Art der"Miricle-Mirror-Screen war 5,5 m hoch und 13 m breit. Sie nahm die ganze Breite des Theaterraums ein. Im Vorführraum standen Bauer B 12-Projektoren. Das Kino verfügte über eine Wasserfontänen-Orgel, deren Wirkung durch farbige Lichteffekte noch erhöht wurde. Eröffnungsfilm war der Maria Lanza-Film "Serenade". E5672 W5637 N5672 1976 wurde das Haus umfassend renoviert und am 23. Juli ganz konservativ mit der Verfilmung der Eric Charell-Operette "Zum Weißen Rößl" wiedereröffnet. Das Kino hatte jetzt 609 Plätze gegenüber früheren 800. Die Hochpolster-Bestuhlung mit Nackenpolster hatte einen Reihenabstand von fast 1,10 m. Architektonisch legte Innenarchitekt Martin Bauer besonders Wert darauf, die vorhandene Architektur zu unterstreichen und durch Farbe, Licht und Material eine optimale Kinoatmosphäre zu erreichen. Die Klimatisierung wurde durch Umbau und Erweiterung der bestehenden Anlage optimal gestaltet. Projektionstechnisch wurde eine hochreflektierende CinemaScope-Leinwand installiert, zusammen mit dem neuesten Horizontal-Xenon-System sowie Präzisionsobjektive. Den neuen, farblich abgesetzten Vorhang zierte die Initialen der Hausherrin. E7642 Nach aufwändigen Umbauten eröffnete der Gloria-Palast am 19.12.2012 als Premium-Kino neu und war damit neben dem "Astor" im bayerischen Hof zweite seiner Art in München, wenn auch erheblich größer. Es verfügt nun über 240 Sitzplätze (192 im Parkett, 48 auf dem Balkon) mit Ablagetischen und Fußhockern. Um 2013 wurde vor dem Kino ein kleines Café namens “Kubaschweski” eröffnet. Ein Interview mit Dr. Gregoy Theile lesen Sie hier. |
Bilder von 2019 - Vielen Dank an Lisa Himsl Bildrechte: Kinopolis |
Saal 1956 (Bildquelle: Filmwoche 37/1956) |