LUITPOLD - LICHTSPIELE

München (Bayern), Brienner Str. 8

eröffnet: 04.11.1929
geschlossen: 1974
Sitzplätze: 1250 (1930) - 1236 (1940) - 1200 (1950) - 1039 (1960)
Architekt: Schmidbauer & Huber + Hans Döllgast/Innenarchitektur (1929) - Robert Selz (Renovierung 1952) - Hans Klüppelberg & Gerd, Lichtenhahn, Hannover (Umbau 1957)
Betreiber:
August Weinschenk & Isodor Fett, Berlin
Wilhelm Sensburg
Ufa
Lonny van Laak
Ufa
1929-1933
1933-mind. 1942
1943-1944
1945-1957
1957-1974
                                        


Die Luitpold-Lichtspiele eröffneten 1929 mit dem Stummfilm "Vater und Sohn". Schon zehn Tage später wurde der erste Sprechfilm gezeigt: "Atlantik“. Der Zuschauerraum war 34 Meter lang, 20 Meter breit und zehn Meter hoch. Das Kino hatte 1368 Sitzplätze, eine hochmoderne Tonfilmapparatur und eine Wurlitzer-Orgel. In den dreißiger und vierziger Jahren liefen hier Propagandafilme, etwa während der „Reichs-Kulturfilmwoche“ 1941. Aber in den Luitpold-Lichtspielen feierten auch viele spätere Filmklassiker Premiere. Das verheerende Bombardement in der Nacht vom 18. Dezember 1944 überstand das Kino relativ unversehrt. Schon im September 1945 ging der Betrieb unter der Leitung von Lonny van Laak weiter. Sie holte Weltstars wie Sophia Loren, Kirk Douglas, Ingrid Bergmann und Maximilian Schell an die Isar.

Anfang 1952 spielte man nach einer Renovierung den Film "Das letzte Rezept". Die Darsteller Carl Wery und Debütantin Sybill Werden - die spätere Frau von Harald Juhnke - waren persönlich anwesend. Nach einer Bauzeit von 20 Tagen und Nächten präsentierte sich das Kino bei seiner Wiedereröffnung im neuen Gewand. Durch eine Passage, die sich später den ganzen Luisenblock hindurchziehen sollte, erreichte man an Schaukästen vorbei den Eingang. Gläserne Flügeltüren führten in das mit einer Glaskoppel überdachte Foyer. Dieses empfing den Besucher mit einer Lichtflut und warmer Neonbeleuchtung. Als Baumaterialen wurden hier Treuchtlinger Marmor und römischer Travertin verwendet. Architekt Selz kultivierte einen gutbürgerlichen Luitpold-Stil, bei dem sich klassizistische Elemente mitägyptischen Dekorationsformen mischten. Die Reliefarbeiten stammten von Louis Robert Lippel. Die neue Bestuhlung war mit resadagrünem Cordpolster überzogen. Der Theaterraum war in Lindgrün und Beige gehalten und machte einen lichten Eindruck.Die indirekte Beleuchtung wurde effektvoll eingesetzt. Die Logen in Parkett und Rangwurden kollektiviert, indem man die bisherigen Zellen auflöste und in drei breite Ausbuchtungen zusammenfasste.  E5210

1957 übernahm die "UFA" das Kino. In diesem Zuge gab es nochmal bauliche Veränderungen: Die Seitenbalkone wurden entfernt und die Parkettreihen erhielten einen größeren Abstand. 1974 mussten auch die "Luitpold-Lichtspiele" aufgeben. In den Westtrakt zogen Geschäfte ein.

Quelle u.a: luitpoldblock.de


Welturaufführung des Films "French Can-Can" 1955 (Bildquelle: Filmwoche 17/1955)

Saal 1952  (Bildquelle: Der Neue Film 1958)

Ein weiteres Foto finden Sie hier.

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Datum der Erstellung/letztes Update: 22.06.2023  - © allekinos.com