MATHÄSER
- FILMPALAST |
München (Bayern),
Bayerstr. 5
eröffnet: | 24.01.1957 |
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geschlossen: | in Betrieb |
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Sitzplätze: | 1187
(1956/1974) - 747/300/302/114 (1982/1996) -
380/340/241/167/146/829/223/244/445/380/340/235/167/146 (2004) -
/315/307/217/148/124/783/197/219/408/337/301/203/148/125 (2021) |
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Architekt: | Ernst Eckstein (1956) - Architekturbüro LAI | Lanz Architekten Ingenieure (Neubau 2003) |
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Betreiber: |
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Mit
dem Farbfilm "Der Bettelstudent" eröffnete im Januar der
“Mathäser-Filmpalast” in München seine Pforten. Das 1200-Platz-Theater
war eines der modernsten Münchner Kinos. Die 9,4 x 22 Meter große
CinemaScope—Fläche war damals die größte Bildwand Deutschlands. Vom
Eingang führte neben der vier Meter breiten Gehtreppe eine Rolltreppe
zum geräumigen Foyer, das sich im Westen mit einer Glaswand tu den
Mathäser-Terrassen öffnete. Sechs zweiflügelige Türen öffneten sich von
der riesengroßen Garderobe aus in den Theatersaal, der von der Bühne
bis zu den drei rückwärtigen Logen um 3.75 Meter amphitheatralisch
anstieg. Die Raumgröße betrug 38,5 x 22,5 m.Die mit hellblauem Cordsamt
überzogenen Stühle waren mit ihren 34 Reihen so weit voneinander
entfernt, das man bequem saß. Der Zuschauerraum war sägeschnittartig an
Wänden und Decke gegliedert und brachte in umlaufenden, unsichtbaren
Lichtrahmen das Licht in verschiedenen Variationen auf die in den
Farben Rot, Blau, Violett, Orange und Goldgelb bemalte Decke. Die
goldgelb in Wellenform bespannten Wände und die rot ausgekleideten
LogenDie kinotechnische Ausstattung bestand aus zwei Bauer B 12 -
Projektoren und einen Dia- Projektor sowie Vierkanal-Magnetton. Eine vollautomatische Klima-Anlage wälzte die
Luft fünf- bis sechsmal pro Stunde um. Im "Mathäser-Filmpalast", der sich in der
wiederaufgebauten "Mathäser - Bierstadt" - Bayer-, Zweig- und Schlosserstraße -
befand, konnte das Todd AO-Verfahren wie auch alle anderen Vorführsysteme
gezeigt werden. N5710 E5709
1973 wurde das Foyer modernisiert. Der in Lila und Gold gehaltene Raum verfügte jetzt über eine 15 Meter lange Erfrischungsbar, an der die Besucher bei Hi-Fi-Stereomusik sich die Zeit bis zum Beginn der Vorstellung vertreiben konnten. Gleich auf zwei nebeneinanderliegenden großen Bildfeldern informierte das Haus die Gäste mit Szenenfotos über die kommenden Programme. Die Karussell-Dia-Projektoren unterrichteten auch über die übrigen Service-Leistungen des Hauses. Neu im audiovisuellen Programm war weiter ein Fernsehmonitor, über den die Theaterleitung den Zuschauern zu Beginn jeder Vorstellung die auf Videoband aufgezeichnete neueste Tagesschau, aktuelle Filmsendungen des Fernsehens und Szenenausschnitte kommender Filme ins Foyer projizierte. Zu diesem Zeitpunkt war der "Mathäser" das Haus mit den höchsten Besucherzahlen aller bundesdeutschen Filmtheater. Als Parade-Pferd der 36 Reiss-Filmtheater hatte das Haus stets darauf verzichtet, auf sogenannten Erfolgswellen wie Heimatfilm, Sexfilm oder China-Karate zu reiten. E7401 Im Juni 1978 wurde das Kino für einen größeren Umbau geschlossen, um dann am Ende des Jahres verändert wieder den Spielbetrieb aufzunehmen. Aus dem alten "Mathäser“ wurde das "Kinocenter Mathäser". Durch Um- und Erweiterungsarbeiten wurde die Platzkapazität von 1187 auf fast 1500 erhöht. Vier Säle spielten von 10 Uhr früh bis 1 Uhr nachts, das bedeutete 25 Vorstellungen pro Tag. Beim Publikum hervorragend angekommen waren die von Theaterleiter Georg Wettläufer und seinen Mitarbeitern neu entwickelte Informationswerbung über laufende und zukünftige Programme. Großdias im Trapezformat und Dia-Großflächen im Foyer und in der Kassenhalle ersetzen Dekorateure und Maler. Auf leuchtenden Farbflächen waren Szenenfotos und Texte in den Formaten 3,80 x 0,90 und 1,50 x 0,90 Meter zu einem einprägsamen Ganzen zusammengefasst. Hergestellt wurden diese Großdias im Haus in einem hierfür neu eingerichteten Speziallabor. Das großzügige, weiträumige Foyer blieb in seiner alten Form und Größe erhalten. Die drei neuen Säle präsentierten sich wie folgt: Im Kino B (301 Plätze) war Blau die bestimmende Farbe. Die bequemen Polstersessel, der Vorhang und die Wandbespannung waren farblich im Design sehr attraktiv aufeinander abgestimmt. Die Großbild-Projektionsleinwand reichte von Wand zu Wand und von Decke zu Decke, auch in den anderen Kinos. Mathäser C - ein Raucherkino - hatte ebenfalls 301 Plätze. Es lag direkt über dem Kino B und wies eine echte Besonderheit auf: Durch Verbindung seiner Projektoren mit dem darunterliegenden Theater war es möglich, einen Film gleichzeitig in beiden Kinos zu spielen. Vorherrschend waren hier die Farben Rot, Orange und Silber. Kino D mit Studiocharakter hatte 114 Sitzgelegenheiten. E7905 1998 wurde damals schon zwei Jahre leerstehende Bau abgerissen, um 5 Jahre später als Multiplex mit 14 Sälen (2024 mit 3832 Sitzplätzen) erneut an den Start zu gehen. Einen Bericht über das Kino lesen Sie hier. Hier der Wikipedia-Eintrag. |
Komplex von hinten - Foto von 2024 |
Foyer 1973 (Bildquelle: Filmecho 1/1973) |
Kassenbereich 1979 (Bildquelle: Filmecho 5/1979) | Foyer 1979 (Bildquelle: Filmecho 5/1979) |
Kino B 1979 (Bildquelle: Filmecho 5/1979) |
Kino C 1979 (Bildquelle: Filmecho 5/1979) |
Kino D 1979 (Bildquelle: Filmecho 5/1979) |
zurück zur Startseite Datum der Erstellung/letztes Update: 10.12.2024 - © allekinos.com |