PREYSING - PALAST |
München - Haidhausen (Bayern), Preysingstr. 42
eröffnet: | 22.12.1928 |
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geschlossen: | 03.09.1961 |
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Sitzplätze: | 436 (1928) - 420 (1937/1961) |
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Architekt: | Ernst Zeh |
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Betreiber: |
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Der von Alfons und Paul Dobler eröffnete”
Preysing Palast” an der Preysingstraße wurde am 22. Dezember 1928
nachmittags eröffnet. Es entstand durch den Umbau eines Cafés im
Erdgeschoss. Das 436 Personen fassende Theater befand sich in einem
außerordentlich dicht bevölkerten Stadtviertel an einer günstig
gelegenen Straßenecke. Es hatte dadurch zwei breite Fronten,die in
intensiver Weise für Schaukasten- und Frontreklame benutzt wurden. Von
der seitlich gelegenen Kassenvorhalle aus gelangte man in den in Rot
gehaltenen Zuschauerraum mit kräftig profilierter, weißer Decke.
Überraschend wirkte die schräge Anordnung der Projektionsleinwand (die
linke Seite sprang weiter in die Tiefe der Bühne als die rechte). Der
Saal hatte weder Balkon noch Logen. Als Besonderheit wies das Theater als erstes in München eine vollmechanische Musikanlage auf, allerdings vorerst nur probeweise aufgestellt. Zuerst sollte die Reaktion des Publikums abgewartet werden. Es handelte sich um ein von der Firma Winterholler in Miesbach geliefertes Elektrogrammophon, zwei Verstärkeranlagen und zwei Lautsprechern nicht nur eine pausenlose Musikbegleitung, sondern auch vielfältige Abtönungen und Effektkombinationen ermöglicht. Die Anlage war versenkbar eingebaut. Durch ein Fenster konnte der sie bedienende Mann die Vorgänge auf der Leinwand beobachten. Als Kostprobe bei der Eröffnungsvorstellung konnte man ein Orchestervorspiel mit Orgeleffekten, die Begleitung einer Groteske und die Wiedergabe eines Balalaika-Orchester-Vortrages. Es handelte sich um einen Rationalisierungsversuch, der sich allerdings nicht mehr durchsetzte, da ja schon kurze Zeit später der Tonfilm in die Kinos Einzug hielt. Hauptfilm der Erstvorstellung war die russische Produktion "Wolga,Wolga". L28312 K281200 Zum Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Kino nur kurzzeitig geschlossen.Im Juli 1945 öffnete es wieder - zunächst für amerikanische Soldaten, danach residierte hier die Kleinkunstbühne "Der bunte Würfel". Ab Mai 1948 dann auch wieder für die deutsche Zivilbevölkerung. In den 50er-Jahren übernahm die Erstbetreiberfamilie Dobler erneut die Führung des Kinos. Die letzte Vorstellung wurde 1961 gegeben - sinnigerweise mit dem Film "Schlußakkord"... Heute werden die Räumlichkeiten als Supermarkt genutzt. Einen Artikel über das Haus finden Sie hier. |